Elektrik

Die Elektrik muss bei einem Metallboot, insbesondere wenn dieses Metall Aluminium heißt, sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Dies war dem Vorbesitzer anscheinend nicht bekannt. Pläne zur Elektrik waren vorhanden, eine CE-Zertifizierung ebenfalls. Also müsste doch alles in Ordnung sein, dachten wir. Heute wissen wir es besser. Ein paar Beispiele: Wenn man die Versorgerbatterien über den zugehörigen Hauptschalter abschaltete, konnte der Motor nicht mehr gestartet werden. Kabelschuhe auf Stromkabeln mit 35 mm² Querschnitt waren mit der Rohrzange verquetscht worden und konnten ohne Kraftaufwand von den Kabeln abgezogen werden. Der Rumpf war an mehreren Stellen zufällig, z. B. durch nichtmassefreie Tankgeber, Bedienzüge des Motors usw., mit Batterie Minus verbunden. Ein Massekabel mit großem Querschnitt war aber nicht vorhanden. Nun hatte der Vorbesitzer die glorreiche Idee Großverbraucher wie Startermotor, Ankerwinde, Ladegerät nur auf der Minusseite abzusichern. Ein Kurzschluss der jeweiligen Plusleitung mit dem Aluminiumrumpf und ein Feuerwerk wäre die Folge gewesen. Dies war alles den elektrischen Plänen zu entnehmen und trotzdem erfolgte die CE-Zertifizierung. Alleine die notwendige Sanierung der Elektrik hat hunderte von Planungs- und Arbeitsstunden erfordert. Wir haben Kabelquerschnitte bis 95 mm² installiert.

Die gesamte Elektrik auf der Aloma ist zweipolig ausgelegt. Die Absicherung erfolgt jeweils auf der Plusseite. Der Rumpf ist nur an einer Stelle mit einem 50 mm² Kupferkabel mit Batterieminus verbunden. Dass durch dieses Kabel kein Strom fließt, wird mit Hilfe eines Shunts überwacht. Die Stärke der Sicherungen ist kaskadenförmig an den jeweiligen Leiterquerschnitt bzw. die Verbraucher angepasst.

Landstrom

Beim 230 V Landstromanschluss kommt ein galvanischer Trennschalter zum Einsatz, der den Rumpf vor galvanischer Korrosion schützt. Das Wechselstromnetz ist außerdem polarisiert. Ist beim Landstromkabel Phase und Neutral vertauscht, erfolgt ein optisch-akustischer Alarm. Trotzdem versuchen wir weitgehend auf Landstrom zu verzichten. Niemals lassen wir die Aloma über längere Zeit am Landstromnetz. Als wir die Aloma 2007 aus dem Wasser genommen haben, war der Rumpf mit zahlreichen Opferanoden bestückt, die in den zwei Jahren schon kiloweise Zink verloren hatten. Wir habe alle bis auf eine Opferanode in der Nähe des Propellers entfernt. Genau wie es der Konstrukteur Kurt Reinke empfiehlt. Diese Anode hat bisher kaum an Masse verloren und der Rumpf zeigt keinerlei Spuren galvanischer Korrosion.