Wochenrückblick

26. März – 12. April 2017

Orangenmarmelade
26.03.2017

Seit ein paar Tagen zieht ein fettes Tiefdruckgebiet über Portugal. Kühl, regnerisch, einfach ungemütlich. Heute schüttet es wie aus Kübeln. Ich habe mir schon lange vorgenommen, von den köstlichen portugisieschen Orangen Marmelade zu kochen. Gelierzucker gibt es noch im Bordvorrat und leere Gläser haben sich auch ausreichend angesammelt.

Unseren 2-flammigen Spirituskocher „Origo 6000“ haben wir, seit wir in der Marina Lagos sind, stillgelegt, um Spiritus zu sparen. Das einflammige Induktionskochfeld wurde ausgepackt. Da keine mehrgängigen komplizierten Menüs gekocht werden, kommen wir mit dieser Kochlösung gut zurecht.​ Die Orangen sind schnell vorbereitet, einige Orangenschalen dünn abgeschält, Gläser stehen bereit und schon kann es losgehen. Zur Verfeinerung gebe ich noch ein wenig von dem „10 Years Old Tawny Port“ hinzu (Danke an Arno und Michaela 🙂 ).

Leckere portugiesische Orangen

Induktionskochfeld

Die Marmelade schmeckt wunderbar 🙂 .

Fertig 🙂

Walter steckt heute im Motorraum und wechselt Kühlwasserschläuche. Hin und wieder werde ich  vom Kochtopf weggerufen, um Werkzeug anzureichen oder als Beleuchterin zu agieren. Gehört nun mal zu den Aufgaben einer Assistentin 😉 .

 

 

Winschenhütchen ganz individuell

Als es im vergangenen Jahr bei der Hausräumung darum ging, was alles mit an Bord kommen soll, stand meine Nähmaschine ganz unten auf der Liste. Nähen gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken. Bisher habe ich es nur geschafft die ein oder andere Gardine für unser Boot, sind ja nur gerade Nähte, erfolgreich fertigzustellen. Die Maschine muss auf jeden Fall mit, meinte Walter. Sicherlich ist immer mal etwas auszubessern und es soll Bordfrauen geben, die Gastlandflaggen selber anfertigen. Oha!!!

Unsere Winschen hatten auch noch keine  Abdeckungen. Die bei SVB (Spezialversand für Segelbedarf) angebotenen  waren nicht preiswert und auch nicht wirklich passend. Also selber nähen! Gut, dass es Margit gibt. Margit ist nicht nur eine gute Freundin, sie kann auch nähen. Sie näht aus alten Segeln alles mögliche. Taschen, Utensilos, Lampenschirme, Sitzkissen …  Also warum nicht auch Winschenhütchen. Alles kein Problem! Ich konnte mit meiner Nähmaschine vorbeikommen und habe eine Nähstunde erhalten. Mit zwei fast fertigen Winschenhütchen und einer Tüte voller Segeltuchstücke für die restlichen Abdeckungen fuhr ich wieder nach Hause. Die Tüte legte ich erst einmal zur Seite. Diese ist dann unangetastet mit nach Lagos gereist, wo ich mich dann erst wieder an sie erinnerte, als dreimal in Folge Saharasand unser Boot bedeckte. Das mögen Winschen überhaupt nicht gerne.

Also ran an die Nähmaschine! Fast zwei Tage brauche ich für die Fertigstellung.

Ich bin gespannt

ob die Teile passen 😉

Das Ergebnis sind sechs sehr individuelle Winschenhütchen 😉 .

Backbord

Steuerbord

Reffwinsch am Mast

Ankerwinsch

Übrigens haben wir Flaggenstoff in vielen bunten Farben an Bord. Reicht für viele Gastlandflaggen 😉 .

„You’ll never walk alone“ mit den Lagos Strollers‘

Siebenmal sind wir nun schon gestrollert. Ich habe gelesen, dass zahlreiche Krankenkassen das Wanderabzeichen in ihren Bonusprogrammen anerkennen 😉 . Die 10 werden wir doch hoffentlich noch knacken, bevor uns der Wind nach Porto Santo weht.

Von Bensafrim nach Barão de São João
29.03.2017

Mit dem Bus „Aonda Linha 6 Verde“ geht es heute um 10 Uhr nach Bensafrim. Geplant ist eine 13 km Wanderung nach Barão de São João. Auf einigen Abschnitten der Wanderung waren wir schon unterwegs. In Barão de São João waren wir auch schon mehr als einmal. Man muss eben nur lange genug an einem Ort ausharren 😉 .

Im „Mata Nacional de Barão de São João“, wie auch in vielen anderen Nationalparks, finden groß angelegte Aufforstungsmaßnahmen statt. Ältere Bäume, die sich mit ihrem Stamm durch das Schiefergestein hindurchgearbeitet haben, findet man selten.

Breite Brandschneisen dienen oftmals als Wanderwege.

Die Naturparks

sind auch

Wirtschaftswald

mit Foiá und Picota im Hintergrund

Treuer Begleiter

Wandern auf Brandschneisen

An den hellgrünen Kronen der Pinien ist zu erkennen, dass aufgeforstet wurde.

Junge und ältere Anpflanzungen

Junge Aufforstung

Das ist ein anderer Blick auf den Nationalpark, der eben auch Wirtschaftswald ist.

Seit den 70er Jahren hat die Naturerhaltungspolitik in Portugal stark an Bedeutung gewonnen. Es sind Gesetze und staatliche Körperschaften entstanden, die zur Gründung der Nationalparks und der Naturreservate führten. Heute sind in den sechs Regionen Portugals (Norden, Mitte, Lisboa und Vale do Tejo, Alentejo, Algarve, Azoren und Madeira) insgesamt ein Nationalpark, 13 Naturparks, acht Naturreservate und sechs geschützte Naturlandschaften zu finden.

An der Algarve ist der Pinienprozessionsspinner weit verbreitet. Die Larven schlüpfen, entwickeln sich und bilden weißlich schimmernde Nester, die oftmals so groß wie ein Fußball sind. Wirtsbäume finden sie ja genug hier in der Algarve. Die Nester werden mitunter von mehreren tausend Raupen bewohnt, die forstwirtschaftliche Schäden grösseren Ausmasses anrichten können. Zudem kann der Prozessionsspinner schwere Gesundheitsschäden verursachen. Die winzigen Brennhaare enthalten ein giftiges Protein, das beim Menschen zu schweren Hautentzündungen, Schwindel und Atemnot bis hin zum anaphylaktischen Schock führen kann. Diese Haare sind zudem auch in die Raupennester eingewebt und können leicht vom Wind verweht werden.

Nest Prozessionsspinner

Schöne Seiten des Nationalparks.

Schönes Wohnplätzchen

Zistrose

Flora?

Mittagspause am See

In der Caramba Bar verkürzen wir uns die Wartezeit auf den Bus 😉 .

Das Essen abends in der Marina Bar ist diesmal ohne Beanstandung. Steak und Lasagne sollte man wohl meiden 😉 .

Von Budens nach Raposeira
5.04.2017

Budens ist eine kleine Gemeinde im Kreis von Vila do Bispo und liegt am Rande des Nationalparks „Parque Natural da Costa Vicentina e do Sudoeste Alentejano“.

Unweit von Budens liegt der Golfplatz Santo António, dessen teilweise sehr steile Fairways eine echte Herausforderung, auch für geübte Golfer, darstellen sollen. Damit müssen wir uns glücklicherweise nicht herumquälen 😉 .

Durch das Örtchen Budens

mit seinen netten Häuschen

und Giebeln

geht es durch den Nationalpark Richtung Raposeira

Die 14 km bis Raposeira führen wieder durch schöne Landschaft, über ein kleines Flüsschen und vorbei an den leckeren iberischen schwarzen Schweinen. Dabei handelt es sich um eine heimische halbwilde Schweinerasse, die sich überwiegend von Eicheln ernährt. Die Schweine sind deutlich kleiner und flinker als die herkömmlichen Hausschweinrassen und liefern den als Spezialität bekannten luftgetrockneten iberischen Schinken „Jamón Ibérico“. Wir haben ihn probiert. Sehr lecker 🙂 !!!

Bachquerung

Flora am Wegesrand

Die leckeren Schweine

Pilz

Erneuerbare Energien in Portugal auf dem Vormarsch

„Portugal ist eines der sonnenreichsten Länder in Europa und ist deshalb, sowie aufgrund seiner Küstenlage eigentlich prädestiniert für die Nutzung von Solarenergie und Windkraft. Dies erkannten vor fünf Jahren auch die portugiesischen Politiker und beschlossen den massiven Ausbau der genannten Energiequellen um Portugals Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu mindern.
Das Ergebnis dieser Bestrebungen lässt sich am deutlichsten in Zahlen ausdrücken. Vor fünf Jahren noch deckten die Portugiesen circa 17% Ihres Strombedarfs aus erneuerbaren Energien. In diesem Jahr werden es bereits 45% sein. Vor allem in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft produziert Portugal einen Großteil seines Stroms. Beeindruckende Zahlen, die allerdings auch Ihren Preis hatten und haben. Beispielsweise zahlten Haushalte in Portugal für Elektrizität den doppelten Preis, als Haushalte in den USA zu bezahlen hatten.
Das Beispiel Portugal macht deutlich, welch schneller Fortschritt in welch kurzem Zeitraum realisierbar ist. So umweltschonend die neuen Technologien, vor allem für das Klima, aber auch sein mögen, es gibt auch hier Bereiche in denen der massive und schnelle Ausbau Opfer gefordert hat. So kritisieren vor allem Tierschutzverbände, dass die vielen neuen Windkraftanlagen, deren Leuchtsignale und Lärm das Verhalten der heimischen Vögel stört und diese beeinträchtigt.
Portugal geht dennoch auf direktem Wege weiter den Weg zu einer unabhängigen Energieversorgung. Mittlerweile liegen die Produktionskosten für Elektrizität zwar wieder im europäischen Durchschnitt, trotzdem aber weitaus höher als beispielsweise in den USA oder China.“ (aus Portugal-Aktuell.de)

Windpark

Pause machen wir an einem kleinen See, in idylischer Landschaft gelegen.

Ein schönes

Pausenplätzchen
„Unser“ Labradudel hat wieder Spaß 🙂

Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses nach Lagos überbrücken wir natürlich wieder mit einem Bierchen. Diesmal in der Bar „Casa de Pasto Rodrigues“ (The Black Beer Bar).

Abendessen ist heute im Restaurant „A Floresta“ angesagt. Nicht so fleischlastig wie beim letzten Mal da diesmal à la carte.

Lunch in Barão de São João
12.04.2017

Heute machen wir nur einen kleinen 6 km Spaziergang rund um und durch Barão de São João.

Spaziergang bei sommerlichen Temperaturen

durch den schönen Mata Nacional

de Barão de São João

im Hinterland von Lagos

Waren zuletzt noch kleine

Kaulquappen

Eine erneute Besichtigung des beeindruckenden Skulpturengartens darf natürlich auf keinen Fall fehlen. Davon gibt es ja bereits jede Menge Bilder, am 1.03. auf der Wanderung geschossen. Das ein oder andere Bild musste trotzdem nochmal sein 😉 .

Der Skulpturengarten

von

Barão de São João

mit einigen recht skurrilen Exemplaren

Statt Abendessen heute mal ein Mittagessen in der „Caramba Bar/Restaurant“. Preiswert und gut 🙂 .