Lagos – Porto Santo – 477 sm – 79 h

Portugal/Porto Santo 1913 sm von Stavoren/NL

Mit den kleinen Blog-Nachrichten von unterwegs hat es nicht so ganz geklappt. Eine Nachricht haben wir geschafft, erfolgreich zu platzieren. Kann nur besser werden 😉 .

14.05.2017
Um ca. 9:35 h öffnet sich die Brücke und wir verlassen die Marina Lagos. Bei Null-Wind, wie vorhergesagt, motoren wir 8 Stunden. Die SY Lotta mit Wolfgang und Lisa ist etwas früher gestartet und wir sehen sie 1,5 sm voraus 🙂 . Schön zu wissen, dass man nicht alleine unterwegs ist. Wir haben vereinbart, in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Kontakt über UKW-Funk aufzunehmen.

Endlich kommt etwas Wind aus NNW auf. Wir schätzen es sind gerade mal 3 Bft. Unsere Windmessanlage ist nämlich inzwischen vollständig ausgefallen 🙁 . Für unsere Aloma zu wenig Wind um Fahrt zu machen. Wir setzen trotzdem die Genua 1 und es geht gemächlich mit 4 kn SOG (speed over ground) weiter. Wir haben es nicht eilig. Der Atlantik präsentiert sich mit einer angenehmen leichten Dünung.

Wir haben nicht viele Bootsbegegnungen. Beim Passieren des VTG geht der Frachter EZARO 118 m lang geht mit 0,5 sm Abstand vor uns durch. Kurze Zeit später passiert uns der 200 m lange Frachter GLORIOUS ACE mit einer Distanz von ebenfalls 0,5 sm achterlich.

Frachter EZARO 118 m

Frachter GLORIOUS ACE 200 m

Gegen 20:00 h nimmt der Wind leicht zu und wir sind mit 5 – 6 kn SOG unterwegs!

So beschaulich geht es in die Nacht . . .

15.05.2017
. . . und so beschaulich am kommenden Tag weiter!

schönes Segeln

In der Abenddämmerung wird am Horizont ein Segelschiff sichtbar, das einzige Schiff an diesem Tag.

Außer einer Ausschnittvergrößerung und/oder einer Horizontbegradigung, stelle ich alle Bilder ohne eine weitere Bearbeitung in den Blog. Das folgende Foto wurde von unserem Sohn Stefan, leidenschaftlicher Fotograf (stefanottfoto) bearbeitet. Gefällt uns 🙂 !

von Stefan bearbeitet

auf Gegenkurs

16.05.2017
Um 6:00 h übernehme ich wieder die Wache und genieße den Sonnenaufgang und die erste Delfinbegegnung auf dieser Überfahrt. Sie begleiten uns nicht lange und zeigen sich auch nur zögerlich. Aber immerhin . . . Delfine 🙂 !

Sonnenaufgang immer wieder

schön

Ohne Delfine

geht doch garnicht

Gegen 10:00 h haben wir halben Wind und setzen das Groß im 1. Reff. Der Wind nimmt stetig zu und die Genua 1 wird ebenfalls bis zum 1. Reff eingerollt. Der Abstand zur Lotta wird immer geringer und wir vereinbaren über UKW-Funk ein Fotoshooting, wenn wir uns begegnen. Gegen 13:30 h ist es dann so weit, Lotta rückt in unser Blickfeld 🙂 .

Lotta in Sicht 🙂

Die „Aloma“ Bild: W. Schönholzer

Weiter geht’s mit 7 – 9 kn. Gegen 18:00 h binden wir das 2. Reff ins Großsegel und die Genua 1 wird ebenfalls bis zum 2. Reff eingerollt. Der Wind dreht immer weiter achterlich und um 21:15 h bergen wir das Großsegel und fahren mit der Genua 1 im 1. Reff weiter.

17.05.2017
Um 24:00 h übernehme ich die Wache mit einer wieder ausgerefften Genua 1. Wenn wir konstant 7 kn und mehr machen, soll auf jeden Fall wieder eingerefft werden. Der Wind nimmt zu und es werden 7 kn und mehr angezeigt. Warum reffen, es läuft doch prima 🙂 ! Selbst als der Plotter zwischenzeitlich über 9 kn anzeigt, läuft die Aloma wie auf Schienen. Als Walter mich um 4:00 h ablöst, ist er nicht so erfreut über die sportliche Leistung und die Überstrapazierung des Materials 😉 . Also Genua wieder bis zum 1. Reff einrollen.

Gegen 9:00 h UTC taucht dann Porto Santo auf dem Plotter auf 🙂 . Als am frühen Nachmittag die Silhouette von Porto Santo am Horizont im Dunst erscheint, wird uns ganz feierlich zumute.

Porto Santo

in Sicht 🙂

Die Hafenansteuerung ist nicht schwierig. Wir ankern erst einmal kurz, um uns zu orientieren. Bekommen dann einen Platz an einem viel zu kurzen Fingersteiger zugewiesen. Der Wind hat gut zugelegt und wir müssen unsere Aloma spinnennetzartig vertäuen. Gemeinsam mit uns ist noch eine Reinke 13m eingelaufen. Sie wurde vor ca. 14 Jahren von Michael Matzerath in Düren gebaut.

Lotta mit Lisa und Wolfgang laufen eine Stunde später ein und bekommen direkt ein passendes Plätzchen für ihr 10 m langes Schiff. Die Wiedersehensfreude ist groß nach der gelungenen und rundum schönen Überfahrt. Dann müssen wir zur Hafenpolizei, die alle Schiffsdaten und persönlichen Daten aufnimmt. Schnell noch geduscht und dann geht’s in die Marina Bar auf ein großes kühles Anlegerbier.

Unseren defekten Plotter B&G Zeus T8, den wir Anfang Februar nach Compass geschickt hatten, bekamen wir erst nach Wochen mit einem ausgetauschten Touchscreen zurück. Bisher läuft er einwandfrei.

Inzwischen konnten wir unser Boot auf einen perfekten Platz umlegen.

Unser perfekter

Liegeplatz