La Gomera/Kanaren 2502 sm von Stavoren/NL
La Gomera, die zweitkleinste der sieben Kanareninseln, ist nahezu kreisrund und sieht aus wie ein kleiner Klecks im Atlantik. Hier leben gerade einmal knapp 23.000 Menschen. Eine Inselumrundung mit dem Auto ist unmöglich. Die zahlreichen tiefen Schluchten ziehen sich bis zum Meer hinab. Um einen Ort zu erreichen geht’s immer steil bergauf und dann wieder bergab. Wir mieten uns gemeinsam mit Lisa und Wolfgang von der Lotta für zwei Tage ein Auto, um die Insel zu erkunden.
An Miradors, von denen sich immer wieder Ausblicke auf die außergewöhnlichen Felsformationen bieten, mangelt es auf La Gomera nicht. Besonders beindruckend ist der 1250 m hohe Vulkanschlot Roque de Agando.
Fährt man mit dem Auto hoch genug hinauf, ist der höchste Gipfel der Insel, der 1487 m hohe Alto de Garajonay, locker auf einem halbstündigen Spaziergang zu erklimmen 😉 . Der Panoramablick wird von einigen Dunstwolken etwas getrübt, aber der Blick auf den Mischwald aus Lorbeerbäumen und Baumheide in der weiten Gebirgslandschaft ist dadurch nicht weniger beeindruckend. Selbst die Spitze des Teides schafft es immer mal wieder, sich durch die Wolken zu schieben.
Auf einer kleinen Nebenstraße können wir vom „Mirador Vallehermoso“ in das tief eingeschnittene gleichnamige Tal blicken. Wir fahren die gleiche Straße wieder zurück zum „Mirador del Palmarejo“, der auch unter der Bezeichnung „Mirador César Manrique“ bekannt ist. Insbesondere auf Lanzarote haben wir einige imposante Werke von Manrique bewundert und wollen uns den Aussichtspunkt nicht entgehen lassen. Der Anblick der Anlage ist enttäuschend. Das Restaurant mit der riesigen Glasfront wird anscheinend schon seit längerem nicht mehr bewirtschaftet und verkommt. Die kleine Parkfläche ist ungepflegt und das für Manrique charakteristische Windspiel verrostet. Aber die Aussicht auf die Schlucht von Valle Gran Rey ist imposant.
In Valle Gran Rey essen wir eine Fischsuppe und machen noch einen kleinen Rundgang durch den Ort mit der schönen Ankerbucht. Auf dem Nachhauseweg fahren wir an dem Ort Vallehermoso vorbei, der von dem 650 m hohen Vulkanschlot Roque Cano überragt wird.
Am zweiten Tag haben wir mehr Glück mit dem Wetter. Bevor es sich wieder bewölkt, fahren wir nach Agulo im Nordosten von La Gomera. Der kleine untouristische Ort mit den vewinkelten kleinen Gassen liegt unterhalb der gläsernen Aussichtsplattform „Mirador de Abrante“.
Den „Mirador de Abrante“ erreichen wir über eine kurvenreiche schmale Straße. Auf dem Weg liegt ein Besucherzentrum mit einer schönen Parkanlage.
Die rote Erde hier oben entstand durch chemische Prozesse. Einspülung von Wasser verursachte die Verwitterung und Ferralitisierung. Die Erosion hat dann noch ihren Teil dazu beigetragen. Die so entstandenen sanften Hügel, sind von zahlreichen Wassergräben durchzogen und nur spärlich bewachsen. Über eine schöne Wanderung hätte man ab Agulo auch zu Fuß hinauflaufen können. Wir werden doch wohl nicht träge 😉 .
Die Aussicht hinunter auf Agulo ist spektakulär. Auf dem futuristischen Skywalk drängen sich die Besucher. Die Scheiben könnten mal geputzt werden 😉 .
Lisa und ich möchten auf dem Heimweg noch einen Abstecher zu dem Weiler El Cedro machen. Wir haben nicht aufgepasst und Walter ist schon kilometerweit am Abzweig vorbeigefahren. Wolfgang drängt es zurück in die Marina aber keine Chance! Wir drehen um 🙂 . Über einen holprigen Weg durch schönen Lorbeerwald finden wir nach mehrmaligem Verfahren El Cedro. Die wenigen Häuser liegen am Ende eines grünen Tals und die Einkehr in dem rustikal eingerichteten Terrassenlokal „La Vista“, mit einer leckeren Brunnenkressesuppe und einem deftigen Rindfleischtopf erweist sich als ein Highlight.
Walter und der Tachostand
GM2 hoch – GM1 zurück. Auf einer Strecke von 68 km ist Walter 2026 Hm geradelt 🙂 . Davon hat er auf den ersten 23 km 1400 Hm am Stück gemacht.