24. – 26.03.2023 00°17’N 124°3’W, 27.03.2023 2:45 UTC, seit Start: 1768 sm, bis zum Ziel: 1632 sm 134 – 128 – 104! Zurückgelegte Seemeilen der letzten drei Tage! Mit eingereffter Genua 1 läuft es nach wie vor gut! So könnte es weitergehen. Vor Sonnenuntergang zieht eine große Regenfront vor uns vorbei. Sie erreicht uns nicht mehr. Ich höre mir bekannte Booby-Töne. Zu sehen ist erstmal nichts. Auf der Cockpitbank stehend sehe ich mich Aug in Aug einem weißen Booby mit stahlblauen Augen gegenüber. Zusammen mit einem Kumpel sitzt er auf dem aufgetuchten Großsegel. Auf dem Bimini darunter haben die beiden schon einen weißen Kackfleck neben dem anderen hinterlassen. Der nächste Squall, der kommt bestimmt! Unsere Schallsignalanlage im Mast, die unter anderem bei verminderter Sicht (Nebel, dichter Regen) betätigt wird, kommt zum Einsatz. Einmal lang getutet reicht. Alle Bobbies weg! Der ganze Tag ist grau und trist. Ein Squall nach dem anderen trifft auf die ALOMA. Wir verschanzen uns im Boot und beobachten das Spektakel durch die Salonfenster. Mehr als 35 kn Wind und heftiger Regen schütteln uns stundenlang durch. Die Genua 1 wurde rechtzeitig auf Sturmfoggröße reduziert. Wir freuen uns auf die tägliche Funkrunde mit DINA HELENA. Vertraute Stimmen mitten auf dem Pazifik hören und Bootserlebnisse austauschen, ist fantastisch. Der Motor kommt erst am nächsten Morgen zum Einsatz. Der wenige Wind der da ist, weht uns auf die Nase. Nach 10 Stunden dreht er dann endlich auf SSO. Noch im Hellen setzen wir Genua 1 und Groß. Nun werden wir zwar mehr nach Westen versetzt, aber laut Vorhersage soll der Wind auf SO zurückdrehen. Macht er dann auch. Wir segeln immer noch. Inzwischen auch in die richtige Richtung. Unter der Teilkrone meines Backenzahns brodelt es. Fühlt sich nicht so gut an. Auf den Gambiers gibt es hoffentlich einen Medizinmann 🙂 ! Mehrere Meilensteine sind erreicht, bzw. fast erreicht. Mit mehr als 1700 Seemeilen feiern wir Bergfest. Wir gehen einfach mal davon aus, dass die Hälfte der Strecke zu den Gambiers zurückgelegt ist. Die dritte Äquatorquerung steht unmittelbar bevor. Wir wechseln von der Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel. Vom Frühling in den Herbst. Zwei Dosen Bier sind kaltgestellt. Die ersten auf unserer ansonsten alkoholfreien Passage. Seit Start in den Niederlanden sind 20000 Seemeilen geloggt. Abgesehen vom Zahnproblem, gehts der Crew gut 🙂