Las Palmas und die Liegeplätze

Gran Canaria/Kanaren 2380 sm von Stavoren/NL

26.08.-05.09.2017
Gestern hat in Morro Jable an unserem Ponton ein deutscher Einhandsegler angelegt. Er kam von Las Palmas und hat nach einer Woche keine Liegeplatzverlängerung mehr bekommen. Ein anderer Platz war auch nicht mehr verfügbar. Die Flasche Wein, die er über den Tresen im Marinebüro geschoben hat, war dabei auch nicht hilfreich. Kommt nicht immer gut 😉 . Wir lassen uns davon nicht abhalten und legen frühzeitig gegen 8 Uhr ab, um die 59 sm nach Las Palmas noch im Hellen zu schaffen. Unsere langjährigen Bootsfreunde Michael und Karin von der „Kalimian“ liegen zurzeit dort in der Marina. Auf ein Wiedersehen freuen wir uns schon seit Langem. Außerdem erwarten wir noch Besuch von Walters Schwester Marion und Charly ihrem Mann 🙂 .

Zunächst motoren wir bis zur „Acceleration Zone“ südlich von Fuerteventura. Das sind Gebiete, in denen der Wind zwischen den Inseln beschleunigt wird. Die Windgeschwindigkeit erhöht sich oftmals um 10-15 Knoten oder mehr.  In den Pilothandbüchern sind die Beschleunigungszonen eingezeichnet, so dass man sich gut darauf vorbereiten kann. Der Wind erreicht Ende 5 Bft, so dass wir die Genua 1 stark einreffen müssen. Nach einer Stunde nimmt der Wind schon wieder ab und wir sind bei N 5 Bft, später bei N 4-5 Bft mit häufig über 7 kn flott unterwegs 🙂 . Angesagt war deutlich weniger Wind.

Wir machen gut Fahrt

Bei durchgängig gutem Segelwind erreichen wir Las Palmas früher als geplant  🙂 . Weniger erfreulich ist der Ausfall unseres Kühlschrankes. Hoffentlich keine große Sache 🙁  .

Hafen Las Palmas in Sicht

In dem riesigen Hafenbecken des großen Industriehafens bergen wir das Großsegel, machen das Boot klar zum Anlegen und funken die Marina an. Wir bekommen die Antwort, die alle bekommen, dass alles belegt ist und wir erstmal zum „Reception“ Ponton kommen sollen. Dann würden sie mal weitersehen. Dort werden wir sehr freundlich empfangen, es wird uns beim Festmachen geholfen und morgen früh um 9 Uhr sollen wir uns im Marinebüro mit den üblichen Unterlagen melden. Wir sind und bleiben das einzige Boot am Ponton 🙂 .

Alleine am Meldesteiger 🙂

Schrottboote unter sich-Ende Meldesteiger

Erinnerungssteine und Industriehafen

Vor Öffnungszeit stehen wir vor dem Marinebüro, nur ein junger Mann ist vor uns und wir sind schnell an der Reihe. Der Mitarbeiter stöhnt über die ARC (Atlantic Race for Cruisers), an der immer mehr Segler teilnehmen und die alle einen Platz im Hafen brauchen. Obwohl der erste Start über die Kapverden nach Saint Lucia erst am 05.11. ist, reisen etliche Teilnehmer schon früher an, um ihr Schiff atlantiktauglich auszustatten. Er blättert etwas konfus in einer Kladde hin und her, studiert Aufzeichnungen auf einem DINA4-Blatt und das im PC-Zeitalter 😉 . Letztendlich bekommen wir einen Platz für 2 Tage. Wir sollen uns nach Ablauf dann wieder im Büro melden, wegen einer möglichen Verlängerung.

Diesmal ist Fernando im Marinebüro, ein echter Marinero 🙂 . Er hat eine gute und eine schlechte Nachricht für uns. Die schlechte ist, dass unser Liegeplatz reserviert ist, die gute, dass noch keine Benachrichtigung vorliegt, ab wann er belegt ist. Wir müssen nun alle paar Tage mal nachfragen ob eine Email eingetroffen ist. Am 4.09. ist es wieder soweit und wir bekommen eine Verlängerung bis zum 11.09. 🙂 ! Unser Glück ist, dass der Ankerplatz nebenan früher als sonst freigegeben wurde, wahrscheinlich um die chaotische Platzsituation in der Marina etwas zu entzerren.

Die Tage nutzen wir damit den Hydrogenerator am Heck anzubringen. Der soll uns während des Segelns noch zusätzlich zu unserem Solarpaneel mit Strom versorgen. Hört sich einfach an, aber Montagearbeiten am oder im Boot sind meistens alles andere als einfach. Um die Schrauben auf der Rückseite zu befestigen, ist der Ausbau der halben Achterkabine erforderlich. Die Montage klappt dann besser als gedacht. Komplizierter gestaltet sich die Anbringung des Reglers. Geeigneter Raum ist nicht üppig vorhanden und meist finden sich dann nur schwer zugängliche Stellen. Das Bediendisplay ist auch schon an seinem Platz.  Die Arbeiten sind fast abgeschlossen 🙂 . Der Rest ist hoffentlich schnell erledigt.

Ein weiterer Stromlieferant

Arbeiten auf engstem Raum

Dann bekommen unsere Salonfenster noch neue Rahmen. Die Arbeiten machen wir nicht selbst 🙂 .

Der Kühlschrank läuft wieder! Der Ein- und Ausschalter am Instrumentenpaneel war defekt. Nur eine Kleinigkeit 🙂 !

Unser Kartenplotter (B&G Touch8″) hatte im November 2016 vor Start der Biskaya-Querung erste Ausfallerscheinungen gezeigt. Im Februar 2017 haben wir ihn im Rahmen der zweijährigen Gewährleistungszeit reklamiert und eingeschickt. Nach vielen Emails und Telefonaten hatten wir ihn endlich nach Wochen mit einem neuen Display zurückerhalten. Seitdem läuft er fehlerfrei!

Blick aus unserem Cockpit. So sieht ein ARC-Teilnehmer aus 😉 .

Nicht zu übersehen