05. – 06.04.2021 5°4’S 92°15’W, 22:11 UTC, 3030 sm, bis zum Ziel 844 sm Gestern Abend (4.04.) ist der angekündigte Südwestwind gekommen. Um segeln zu können, müsste der Ausbaumer für die Genua 3 von Steuerbord auf die Backbordseite geschiftet werden. Nach wenigen Stunden soll der Wind laut Wetterbericht wieder zurück auf Südost drehen. Dann müsste wieder umgeschifftet werden. Nachts haben wir dazu keine Lust. Also lassen wir es und entschließen uns zu motoren. Entgegen aller Vorhersagen dreht der Wind nicht und weht die ganze Nacht mit 6 – 8 Knoten aus südwestlicher bis südlicher Richtung. Als der Wind kurz vor Sonnenaufgang auf 15 – 19 Knoten zunimmt, sichern wir den Ausbaumer an der Backbord-Reling und setzen die Genua 1 und das Großsegel.
Wir sind den ganzen Tag flott bei Südwind unterwegs. Draußen sind es 28° C. Ich sitze am Cockpittisch und tippe am Bericht. Im Boot ist es bei 41° C nicht auszuhalten. Bis Acapulco sind es inzwischen weniger als 1000 sm 🙂 . Unglaublich dreiviertel der Strecke sind schon geschafft. Die Tage gehen nach wie vor erstaunlich schnell um und sind essensmäßig durchstrukturiert. Kurz nach Sonnenaufgang (7 Uhr mexikanische Zeit) frühstücken wir. In Deutschland sind es dann schon 14 Uhr. Zwischen 11 und 12 Uhr gibt es Joghurt mit immer noch vorhandenen Apfelsinen und Äpfeln. Um 15 Uhr ist Kaffeezeit und gegen 17:30 Uhr koche ich etwas. Danach versuchen wir den Bericht für unsere Homepage und Emails über Kurzwelle abzusetzen. Spät nach Sonnenuntergang klappt keine Verbindung mehr. Wetterdaten (Gribfiles) werden eingeholt, die von Tils Wetterinformationen ergänzt werden. Wir freuen uns über Posteingänge von Segelfreunden und Familie und die neuesten Nachrichten von unserem Sohn Stefan aus Deutschland. Die Sonne geht gegen 19 Uhr mexikanischer Zeit unter. In Deutschland dürften die meisten dann schon im Bett liegen. Dort sind es 2 Uhr morgens. Im Boot wird es temperaturmäßig ein wenig erträglicher und ich mache mich in der Koje lang.
Zwischen Essen und Nichtstun gibt es immer wieder Überraschungen. Heute hat der SailinGen, der am Heck des Bootes hängt und für zusätzliche Energie sorgt, schlapp gemacht. Mit dem Prop scheint etwas nicht zu stimmen. Sieht so aus, als wenn er nicht mehr in der Position ist, in der er sein sollte. Werden wir uns morgen anschauen.
Vergangene Nacht war wieder Passatbesegelung angesagt. Bei häufig weniger als 6 kn Wind nervte das Flappen der Genua 1. Wir wollen uns nicht beklagen und sind froh über jede Meile, die wir mitten in den Kalmen segelnd vorankommen.
Heute haben wir den SailinGen aus dem Wasser geholt. Bei kabbeliger See und schaukelndem Boot für Walter nicht so einfach sich auf dem kleinen Tritt am Heck einigermaßen zu halten. Am Prop ist nichts Auffälliges zu erkennen. Lediglich der hinter dem Prop angebrachte Kunststoffabschluss ist herausgerutscht. Wie vermutet, ist das nicht der Grund, warum der SailinGen keine Leistung mehr bringt. Wassermacher und SailinGen scheinen die größten Sorgenkinder an Bord zu bleiben.
Lieber Wolfgang, aus den Kalmen des Nordpazifiks wehen herzliche Geburtstagswünsche nach Schweden in euer Bullerbü!