Um halb acht heißt es raus aus der Koje. Wir starten mit einer großen Kanne Kaffee in den laut Wettervorhersage trüben Tag. Ein vorsichtiger Blick durchs Fenster scheint dies zu bestätigen, typisches Allerheiligenwetter. Noch schnell die Hafengebühr bezahlen (22,45 € incl. Strom) und in der top ausgestatteten Sanitäranlage ausgiebig warm duschen. Bevor es losgeht, wird noch ein weiterer Mitsegler in die Stammcrew aufgenommen. Den hatten wir doch glatt in einer Kiste vergessen. Nimmt er uns aber überhaupt nicht übel. So sind nun mal Klabautermänner. Ach ja, er heißt BaTi.
Die Sichtweite ist weniger als 100 m und wir tasten uns unter Radarhilfe von Tonne zu Tonne aus der Ansteuerung Volendam. Nachdem wir den im Jahre 1839 erbauten Leuchtturm von Marken an Steuerbord gelassen haben, nehmen wir Kurs auf die Zufahrt zum Nordseekanal. Kurz vor der Schellingwouder-Brücke scheren wir ins betonnte Fahrwasser ein. Ab heute wird die Brücke nur noch viermal täglich geöffnet (danke für die Info Tilmann ;-)). Machen nochmal für 10 Minuten vor der Brücke fest, die dann pünktlich um zwölf die Zufahrt zur Schleuse freigibt. Hier wird es nochmal richtig eng, da wir mit einem dicken Frachter und drei weiteren Sportbooten geschleust werden.
Haben uns auf eine gemütliche und ereignisarme Kanalfahrt eingestellt. Doch dann passiert es. An unserer Backbordseite fährt auf gleichem Kurs ein Motorbötchen, dessen nicht zurechnungsfähiger Steuermann plötzlich auf die Idee kommt nach rechts abzubiegen. Fährt uns dabei genau vor den Bug. Trotz voller Kraft zurück kommt es zur „Kollision“. Unser Teak-holzabweiser, der als Positionslampen-schutz fungiert, verhindert einen größeren Schaden. Er musste sich dabei allerdings selbst ein wenig opfern.
Wir rufen ihm noch ein paar wüste Beschimpfungen hinterher. Damit ist unser Ereignisbedarf für heute mal wieder gedeckt. Die weitere Kanalfahrt verläuft bis Ijmuiden entspannt.
In der Seaport Marina machen wir in einer ruhigen Ecke längsseits fest (68,20 € für 2 Nächte).