Tag 17 – 19 Mexiko – Gambier Inseln

27. – 29.03.2023 5°33’S 126°8’W, 30.03.2023 2:39 UTC, seit Start: 2154 sm, bis zum Ziel: 1246 sm 115 – 118 – 142! Zurückgelegte Seemeilen der letzten drei Tage! Seit wir auf der Südhalbkugel Kurs Gambiers genommen haben, segeln wir etwa 90° zum wahren Wind und damit auf einem moderaten Amwindkurs. Schnell, aber alles andere als gemütlich. Je nach Bedingung 10-20 Grad Krängung nach Steuerbord. Zum Schlafen ideal, da die Salonbank, unser derzeitiges Nachtlager, auf Steuerbord ist. Zum Kochen eine Herausforderung, da die Pantry auf Backbord ist. Alles kommt der Köchin entgegen und muss schnell und geschickt gesichert werden, um größere Sauereien zu vermeiden. Haben wir uns laut Vorhersage auf einen gleichmäßigen Südost-Passat mit 10-15 kn eingestellt, so werden wir enttäuscht. Die Windstärke wechselt von 6 bis zu 27 kn. Das Großsegel fahren wir inzwischen dauerhaft im 2. Reff. Genua 1 einreffen vom 1. Reff bis auf Sturmfockgröße, wieder ausreffen, ab 20 kn Wechsel auf Genua 3. Dieses schlanke Segel arbeitet dann effektiver als die Genua 1 und erzeugt bei gleichem Vortrieb weniger Lage. Genua 3 mühevoll gesetzt, Wind weg, alles wieder zurück. Die Arbeit an den Winschen wird zeitweise zur Schwerstarbeit. Hier ist der Skipper gefordert. Bislang mussten wir auf keiner unserer langen Passagen soviel mit den Segeln arbeiten. Müssen nochmal recherchieren, wo der Name „Stiller Ozean“ herkommt! Mein Backenzahn pocht, der Unterkiefer sschmerzt, Verdacht auf Zahnwurzelentzündung. Das Standardwerk „Medizin auf See“ wird befragt. Empfohlen wird die Einnahme von Penicillin oder ersatzweise Doxycyclin. Doxy hben wir in unserer Bordapotheke. Geringfügig, fast 4 Jahre, überlagert, zeigt es bereits am zweiten Tag der Einnahme eine deutliche Verbesserung. Bis zur Ankunft in Rikitea werde ich jeden Tag eine Doxy schlucken. Der Crew geht‘s gut 🙂