Tag 1 + 2 Mexiko – Gambier Islands

11. – 13.03.2023 18°16’N 106°52’W, 0:44 UTC, seit Start: 142 sm, bis zum Ziel: 3258 sm Vor 1,5 Monaten haben wir Puerto Penasco verlassen. Der Golf von Kalifornien (Sea of Cortez) liegt hinter uns. In der Marina von Barra de Navidad werden ALOMA und Crew auf die lange Reise über den Pazifik vorbereitet. Netze sind mit Obst gefüllt. Bilgen, Kühlschrank und jede freie Lücke mit Proviant vollgestopft. Nach fast 2 Jahren verlassen wir Mexiko mit unserem Sehnsuchtsziel Gambier Inseln/Französisch Polynesien. Mit ungefähr 3400 sm wird es unsere zweitlängste Seepassage. Aufgrund der prognostizierten Flautengebiete rechnen wir damit 5 Wochen unterwegs zu sein. In den einschlägigen Segelführern wird empfohlen im Nordost-Passat soweit wie möglich nach Westen zu segeln, bevor man die innertropische Konvergenzzone quert. Diese, auch Kalmen genannte Zone, liegt wenige Grad nördlich des Äquators. Schwache oder auch wechselhafte Winde sind hier zu erwarten. Nach Westen hin wird diese Zone in der Regel schmaler. Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, die Zone zu weit westlich zu queren, da ansonsten die Gefahr besteht, im anschließenden Südost-Passat hoch am Wind segeln zu müssen, um die Gambiers zu erreichen. Tilmann, unser Mann fürs Wetter, wird uns wieder mit Informationen aus der Wetterküche versorgen. Nachdem wir die Lagune von Barra de Navidad verlassen haben, ist Mr. Yanmar die ersten 6 Stunden im Einsatz und schiebt uns durch die sanfte Pazifikdünung. Segelbarer Wind aus WNW setzt ein und bleibt uns bis zum nächsten Morgen erhalten. Mit Genua 1 und vollem Groß kommen wir gut voran und haben nach 24 Stunden immerhin 109 sm zurückgelegt. Dann wird es mit Schwachwind zwischen 3-8 kn unerfreulich. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 3,5 kn dümpeln wir zumindest in die richtige Richtung. Wir sind definitiv in den Tropen angekommen. Draußen 25° C, im Boot wird es tagsüber bis 40° C, nachts kühlt es auf eine angenehme Schlaftemperatur von 25° C ab. Wassertemperatur 23° C. Die Zeit vertreiben wir uns unter anderem mit heruntergeladenen Sendungen von Kontrafunk-Radio. Abends versucht Walter über unser Kurzwellen-Funkgerät die Verbindung mit einer Sailmail-Landstation herzustellen. Nach Sonnenuntergang ist die reflektierende F2-Schicht noch gut ausgebildet und die dämpfende F1-Schicht wird abgebaut. Auf diese Weise werden große Reichweiten von vielen tausend Kilometern möglich. Etwas mehr Wind und die Stimmung geht durch die Decke 🙂 !