Zihuatanejo/Mexiko – 15853 sm von Stavoren/NL
23. – 27.4.2021
Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir Anker auf. Der Abschied von Acapulco fällt uns nicht schwer. Die Berge und die Skyline sind nur schwach im über der Bucht liegenden Dunst zu erkennen. Immer wieder weichen wir herumschwimmenden Müllfeldern aus.
Nach einer durchmotorten Nacht funken wir die Marina Ixtapa in Zihuatanejo an. Wegen Baggerarbeiten ist eine Einfahrt in den kommenden Tagen nicht möglich. Wir drehen um und ankern in der Bucht direkt vor dem Ort Zihuatanejo. Eine gute Entscheidung, wie sich schnell herausstellt. Zwischen den wenigen Ankerliegern fahren kleine Holzfischerboote, die Netze auswerfen und von Pelikanen umlagert werden, die auf eine Mahlzeit warten. Der kleine Touristenort mit seinen Stränden und den dahinterliegenden Hügeln sorgt für eine schöne Kulisse. Keine Bettenburgen, wie in Acapulco, die das Bild stören. Auf die in unserer Navionics-Karte eingezeichnete Tankstelle, weist allerdings nur noch das Schild Pemax und eine wahrscheinlich vom Sturm halb abgeräumte Tanksäule hin. Den für unsere Weiterfahrt dringend benötigten Diesel müssen wir wieder einmal mit Kanistern im Ort besorgen. Die Sonne geht bald unter und wir verschieben einen Landgang auf morgen.
Mit unserem Hackenporsche und zwei Kanistern im Schlauchboot rudert Walter uns am nächsten Tag an Land. Wie in den meisten Touristenorten prangt auch hier der Ortsname in großen bunten Buchstaben am Ende des Strandes. Eine bunt bemalte Fußgängerbrücke führt über einen kleinen Fluss zu der nahegelegenen Tankstelle. Nach erfolgreichem Kanisterfüllen essen wir in Lilly‘s Restaurant eine leckere Fischsuppe und lernen Robert und Fernando kennen, die Crew von dem in unserer Nähe ankernden Trimaran AVALANCHE. Robert, vorher noch nie gesegelt und nur innerhalb den USA gereist, hat sich den Trimaran gekauft, um vor den Große C – Maßnahmen in Colorado zu flüchten. Der in den USA lebende, segelerfahrene und weitgereiste Brasilianer Fernando begleitet ihn. Ein weiteres Crewmitglied kommt die Tage aus den USA angereist. Robert möchte nach Costa Rica, wo seine Kinder leben. Bei einem Glas Wein sitzen wir am nächsten Tag auf der AVALANCHE und können aus dem reichhaltigen Erfahrungsschatz von Fernando schöpfen, der die mexikanische Pazifikküste schon mehrfach abgesegelt ist. Außerdem können wir prima unsere „Verschwörungstheorien“ zum Großen C austauschen 😉 !
Zihua, wie der Ort kurz und knapp von den Einheimischen genannt wird, gefällt uns. Lilly‘s Restaurant wird zu unserem Stammlokal und der aufwändig angelegte Spazierweg entlang der Strände, mit den kleinen Aussichtspunkten ist wunderschön. Krokodilskulpturen erinnern daran, dass Begegnungen mit den furchteinflößenden Reptilien hier in den Gewässern möglich sind. Es sind Spitzmaulkrokodile, die vor allem in Flussmündungen vorkommen und sich von Fischen und kleinen Säugetieren ernähren. Ein kleiner Hund kann es auch gerne mal sein. Angriffe auf Menschen sind selten. Der Harpunetti, der neben der ALOMA auftaucht, hat keine Angst vor Krokodilbegegnungen, trotz der nur 2 m weiten Sicht.
Auch in Zihua haben die nicht aufdringlich in die Landschaft gebauten Hotelanlagen und Restaurants durch das Große C einen Touristeneinbruch erfahren. Nicht vergleichbar mit dem Wirtschaftseinbruch in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas, da es in Mexiko zu keinem Zeitpunkt einen Lockdown und auch keine Grenzschließungen gab.
In einem Strandlokal trinken wir noch ein Abschlussbier. Heute Abend geht‘s weiter in das 260 sm entfernte Barra de Navidad.