Salvador da Bahia/Brasilien 5802 sm von Stavoren/NL
30.09. – 2.10.2018
Am 24.4. kehren wir, auf dem Weg nach Rio de Janeira, aufgrund eines defekten Getriebes nach Salvador zurück. Ein langer „Was machen wir jetzt Prozess“ beginnt. Eine Reparatur oder Neubeschaffung des Getriebes erweist sich in Brasilien als unmöglich. Ein Yanmarhändler in Bremen würde eine Reparatur durchführen, aber in Anbetracht der Kosten für den Transport nach Deutschland, die Reparatur und den Rücktransport nach Brasilien, entscheiden wir uns für den Kauf eines neuen Getriebes.
Einfacher gesagt als getan! Unser verbautes Getriebe wird nicht mehr hergestellt und ein Getriebe, welches ohne aufwendige Umbaumaßnahmen passt, finden wir nur durch umfangreiche Recherchearbeiten. Das ZF30M-Getriebe, mit einer passenden Adapterplatte für unseren Motor, sollte funktionieren. Wir bestellen alle erforderlichen Teile über Yachtzubehoer24 in Heiligenhafen. Die Lieferzeit für das Getriebe ab Werk von ZF Padova in Italien wird mit 10-12 Wochen veranschlagt. Unsere 90-tägige Aufenthaltsgenehmigung wird daher großzügig überschritten. Wir müssen Brasilien für 90 Tage verlassen und die Aloma zurücklassen. Das ist das, was wir eigentlich nicht wollten! Dadurch zieht sich der sowieso schon zähe Prozess nochmal in die Länge.
Das nächste Problem sind satte 60 % Einfuhrsteuer, die Brasilien auf eingeführte Ware erhebt. Da es hier in Brasilien nicht den Status „Yacht in Transit“ gibt, hat man nur die Chance, über einen temporären Import die Einfuhrsteuer zu umgehen. Dies ist nur mit Hilfe einer Import-Exportfirma möglich. Von Norbert Leitsch, dem Transocean Stützpunktleiter in Salvador, bekommen wir die Adresse von J-Andrade Import Export & Consulting, Salvador. Herr Andrade begleitet uns kompetent, freundlich und mit einer fairen Aufwandsentschädigung durch den langen, papierreichen und nervenaufreibenden Transportprozess.
Eine weitere Verzögerung tritt durch die fehlende Kooperationsbereitschaft von Herrn Rathjen von Yachtzubehoer24 ein, der anfangs nicht bereit ist, die erforderlichen Zollnummern für die bestellten Teile der Speditionsfirma in Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Am Montag, 1.10. ist dann endlich der große Tag. Um 9 Uhr sind wir bei Herrn Andrade im Büro und bereiten bis mittags den ganzen Papierkram für die Abholung des Getriebes am Flughafen von Salvador vor. Gemeinsam fahren wir mit ihm und einem seiner Mitarbeiter zu der Zollabfertigung des Flughafens. Die Hoffnung auf eine taggleiche Herausgabe des Getriebes droht direkt am Anfang zu platzen. Auf den Rechnungen, die den Paketen beiliegen, fehlt die Unterschrift von Herrn Rathjen. In Deutschland nicht üblich, hier in Brasilien ganz wichtig! Die Zollangestellte hat glücklicherweise ein Einsehen mit unserer Situation und es bleibt uns erspart, Originalrechnungen mit Unterschrift bei Yachtzubehoer24 anzufordern und per Post auf den Weg nach Brasilien zu bringen.
Um 17:30 Uhr, die meisten Zollangestellten haben schon Feierabend gemacht, können wir unsere Pakete, mit Getriebe und Zubehör verladen 🙂 .
Herr Andrade fährt uns mit unserer wertvollen Fracht in die Marina Terminal Nautico und wir alle freuen uns, dass der Getriebetransport nach gut fünf Monaten erfolgreich abgeschlossen ist 🙂 !
Mit einem Fall und unter Wintscheneinsatz heben Walter und ich die Pakete auf die Aloma und stoßen ausgiebig auf unser neues Getriebe an.
Am kommenden Tag machen wir in der 1 km entfernten Marina Bahia einen Krantermin fest. Wir können erst am Dienstag, 9.10. an Land gestellt werden. In dieser Woche gibt es keine Möglichkeit mehr. Für Rein- und Rauskranen müssen wir umgerechnet 400 € berappen. Ein Tag an Land kostet stolze 50 €. Da hoffen wir mal auf einen schnellen und problemlosen Getriebeeinbau 😉 .