Hauptstadt und ein Pico

Portugal/Madeira 1944 sm von Stavoren/NL

Mit dem Bus nach Funchal . . .
22.06.2017
ist nichts für empfindliche Mägen und/oder schwache Nerven. Von Quinta do Lorde im Nordosten von Madeira bis nach Funchal dauert die mitunter rasante Fahrt über die sehr steilen, engen und kurvigen Straßen bis zu 90 Minuten. Spucktüten gibt es beim Fahrer. Die brauchen wir nicht. Heute hat der Wind richtig zugelegt und der Atlantik präsentiert sich bedeckt mit weißen Schaumkrönchen. Wir steigen in der Nähe der Marina Funchal aus, die wir vor unserem Stadtrundgang erst einmal besichtigen. Das im Vorhafen an einer Muringtonne wild zerrende Segelboot kennen wir doch!? Es ist die SY Danaé mit Camille und Damien. Wie sich später herausstellt, ist erst seit heute Starkwind und die beiden bekommen glücklicherweise das einzige freie Plätzchen in der Marina und sind am frühen Abend endlich von ihrem unbequemen Muringplatz erlöst.

Für eine wirkliche Stadtbesichtigung bleibt uns nicht so viel Zeit, da wir erst mittags angekommen sind. Also ist nur etwas bummeln angesagt. Auf dem Weg zur Rua de Santa Maria sehen wir eine motorisierte Karavelle vorbeifahren. Ein ungewöhnlicher Anblick wenn man bedenkt, dass dieser Schiffstyp aus dem 14. bis 16. Jahrhundert ist und die portugiesischen Karavellen eine entscheidende Rolle, u.a. bei den Entdeckungsfahrten entlang der westafrikanischen Küste und nach Amerika gespielt haben. Natürlich unter Segeln 😉 !

SY Danaé

Karavelle unter Motor

Auf der Rue de Santa Maria gab es ein Kunstprojekt, in dessen Rahmen Eingangstüren künstlerisch gestaltet wurden.

Kunstobjekt

Türen

auf der

Rua de Santa Maria

Weiter gehen wir zum Fort São Tiago, ein Kunstmuseum in der Altstadt (nicht besichtigt und keine Bilder). In einem dahinterliegenden Café mit schönem Meerblick essen wir etwas und beobachten, wie die kleinen Optimisten bei dem recht kräftigen Wind Wenden üben.​

Optimisten

und Badespaß

Vorbei an einer in die Jahre gekommene Häuserfront und einem witzig gestalteten Balkon

Könnte einen Anstrich gebrauchen

warum nicht 😉

kommen wir zur Talstation der Seilbahn, die uns in den 550 m hoch gelegenen Ort Monte bringt. Die Aussicht ist eindrucksvoll!

Hoch nach Monte

mit der Seilbahn

und schöner

Aussicht

buntem Häuschen

Ruine mit Wäsche

über den Dächern

schönes Sonnenplätzchen

Hier oben befindet sich der „Jardim Tropical Garden“, einer der vielen Gärten von Funchal. Der Eintritt von 12,50 €/Person ist uns doch etwas viel und wir gehen in den gegenüber liegenden Garten, nicht tropisch aber freier Zugang.

Jede Menge Hortensien

nicht tropisch

aber schön

Farne

Erdbeeren gibt es auch

Fenchel

noch mehr Fenchel und?

schon wieder Fenchel 😉

Um 18:15 Uhr fährt uns der letzte Bus, immer sportlich entlang der Küstenkante, zurück nach Quinta do Lorde.

Pico do Furado 160 m – 10 km –
23.06.2017
Auf Madeira gibt es jede Menge Picos und hoch sind sie. Der Pico Ruivo hat 1862 m und ist der Höchste. Da passt die Hälfte aller Picos von Porto Santo hinein. Wir wissen aber auch, dass die Kleinen mitunter nicht ohne sind und einen ganz schön sportlich herausfordern können 😉 . Also fangen wir mal ganz vorsichtig an. Der Pico do Furado ist mit seinen schlappen 160 m noch nicht einmal auf unserer Inselkarte eingezeichnet. Aber die Wanderung dort hin soll sehr schön sein und zum Startpunkt können wir von der Marina aus hinspucken. Vom Resort Quinta do Lorde aus ist es ca. 1 km bis zum Parkplatz oberhalb der Baia d’Abra, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Der Nordosten von Madeira ist hier nicht so üppig grün. Starken Winden ausgesetzt, ist die Landschaft karg aber reizvoll. Obwohl der Gipfel des Pico do Furado nur 160 m über dem Meeresspiegel liegt, kommen auf der gesamten Wanderung 400 Höhenmeter zusammen. Immer rauf und runter, vorbei an schroffen Felsklippen und eindrucksvollen Felsformationen, Richtung Casa de Sardinha, ein Stützpunkt der Naturparkverwaltung .

Karge Landschaft

Imposante Felsen

Eindrucksvolle

Felsformationen

wohin man

schaut

Hinter Casa de Sardinha beginnt der kurze aber steile Aufstieg zum Pico do Furado.

Picknikplatz hinter Casa de Sardinha

die Pseudo-Stahlseilsicherung 😉

Von dort oben hat man eine herrliche Aussicht auf die vorgelagerten Inseln Ilhéu da Cevada und Ilhéu do Farol und den Ponta da Sao Lourenco mit dem Leuchtturm, die östlichste Spitze von Madeira.

östlichster Zipfel von Madeira

Auf gleichem Weg gelangen wir wieder zurück zum Parkplatz.

Wo ist Walter?

Auf dem Rückweg

eindrucksvoller Felsen

entlang der Felsküste

zurück zu unserem

Ausgangspunkt

Über die Boca do Risco nach Porto da Cruz – 12 km –
24.06.2017
Heute ist kein Pico angesagt. Von der sehr schönen und informativ aufbereiteten privaten Internetseite http://www.madeira-tipps.de wird die Wanderung über die Boca do Risco als Topp-Favorit mit 5 Sternen angepriesen und soll sehr abwechslungsreich sein. Wir fahren von der Marina Quinta do Lorde aus mit dem Bus nach Machico und steigen oberhalb einer Kirche aus. Bis zum Ausgangspunkt müssen wir noch ca. 2 km laufen. In einem kleinen Café gibt es Kuchen für uns 🙂 . Ein alter  Einheimischer zeigt uns über welche Treppe es hoch auf den Wanderweg geht.

Hier geht es hoch

Oben angekommen müssen wir an den zwei völlig leblos erscheinenden Hunden vorbei. Wir pirschen uns vorsichtig an die Bettvorleger heran. Nicht das die Zwei nur auf vorbeikommende Wanderer lauern, um sie dann anzufallen 😉 . Aber außer einem kurzen Blinzeln rührt sich da nichts. Wahrscheinlich hat der Nachwuchs sie geschafft.

zwei Bettvorleger

der Nachwuchs

Bald schon tauchen wir in die unglaublich grüne Landschaft ein.

Leichter Dunst über den Baumgipfeln

Blick auf Machico
Es wird immer grüner

Die Tour führt weiter über die Boca do Risco entlang der Nordküste. Es geht nun immer auf einer Höhe zwischen 350 und 400 m über dem Meeresspiegel entlang mit großartigen Tiefblicken.

Immer wieder

abgrundtiefe

Ausblicke

Liebesblumen

Vorbei an steilen Felswänden mit Resten von „Sicherungsseilen“ deren Sinn sich einem, an dieser Stelle angebracht, völlig entzieht.

schlappes Sicherungsseil

ganz schön hoch

Die Felswände sind mit den unterschiedlichsten Steingewächsen bestückt, die sich stellenweise wie Blumensträuße arrangiert haben.

Die unterschiedlichsten

Steingewächse

wie Blumensträuße arrangiert

Hortensien wachsen hier überall

Ein letzter Blick auf die im Dunst liegende Küste.

Küste im Dunst

Um nach Porto da Cruz zu kommen, müssen wir eine steile Treppe hinunter, durch dichte Vegetation , entlang einer Levada und vorbei an Gärten in Steilhängen. Nach Porto da Cruz verpassen wir den Abzweig und gehen die Straße hinunter. Immer 20 % Gefälle.

dschungelmäßig

entlang einer Levada

sportliche Gartenarbeit

Porto da Cruz

In einem Strandrestaurant essen wir mittelmäßig zu erhöhten Preisen und fahren mit dem letzten Bus nach Machico. Der Bus schraubt sich von Porto da Cruz hoch über engste, teilweise einspurige Straßen und muss in besonders engen Kurven zurücksetzen um herumzukommen. Glücklicherweise haben wir wenig Gegenverkehr. Am Busbahnhof in Machico steigen wir in den Bus um, der uns zurück zur Marina bringt.