Portugal/Porto Santo 1913 sm von Stavoren/NL
1. Versuch
07.06.2017
Aus den Fenstern unseres Decksalons hinaus, schauen wir auf den Pico do Macarico (285 m) und eine weitere davorliegende nicht benannte niedrigere Erhebung mit Gipfelzeichen. Ihre Existenz bekommen wir bei Nordwinden zu spüren, wenn mehr oder weniger heftige Fallböen unangekündigt die Marina aufsuchen. Dort oben waren wir noch nicht.
Den kleinen „Huckel“ wollen Lisa und ich heute mal in Angriff nehmen. Für mich eine gute Übung meine Balance und dynamische Stabilität weiter zu trainieren, um mehr Trittsicherheit zu bekommen 😉 ! Nach meinen eingeholten Informationen ist der Aufstieg von der Ostküste aus einfacher. Vor Beginn des „Weges“ (Vorsicht Steinschlag!) kommen wir am Ende des Marinegeländes an einem ungenutzten riesigen Gebäudekomplex vorbei. Dahinter wird eine verfallene kleine Arena mit einer riesigen Flutlichtanlage sichtbar. Im Marinebüro habe ich erfahren, dass das Gebäude einmal Restaurants und Beachbars beherbergte. Die „kleine Arena“ wurde für Besucher des kleinen davor liegenden Strandes für Volleyball, Fußball usw. angelegt. Optimistische Investitionen! Mangels Besucher nie wirklich genutzt! Welche Gelder wurden da wohl verschwendet 😉 ! Von einer Hotelkette ist nun geplant das leerstehende Gebäude in eine Hostelanlage, mit für jedermann erschwinglichen Übernachtungspreisen umzubauen. Mal sehen was daraus wird?
Also gehen wir, Walter kommt kurz entschlossen auch mit, den teilweise abgebrochenen Felsweg entlang, durch den Tunnel (den kennen wir ja schon 😉 ) an die Ostküste.
Wie es von hier aus rauf auf den kleinen Huckel gehen soll (den sehen wir noch nicht einmal), können wir nicht erkennen. Da hab‘ ich wohl was falsch verstanden 😉 ! Dann stehen wir vor der Rückseite des Pico Macarico. Steiles Wiesengelände führt rauf zum Gipfelkreuz. Bevor wir wieder unverrichteter Dinge zurückgehen, nehmen wir den Hang in Angriff. Für mich heißt es wieder Fortbewegung überwiegend auf allen Vieren. Von Trittsicherheit bin ich weit entfernt 😉 und das nächste Mal mit Handschuhen. Das trockene Gestrüpp ist durchsetzt mit distelähnlichem Gewächs, was sich munter in meine Hände bohrt. Walter eilt mehr oder weniger zügig dem Gipfel entgegen. Muss aber dann doch aufgrund des zunehmend steiler werdenden Hangs 50 Höhenmeter vor dem Ziel den Weg nach unten antreten. Auch nicht unbedingt im aufrechten Gang 😉 .
Zurück gehen wir den gleichen Weg, vorbei an der Ostküste. Den Gipfel nehmen wir uns aber nochmal vor!
2. Versuch
08.06.2017
Heute ist der „World Oceans Day“. Dieser wurde eingeführt, um ein Bewusstsein für die große Bedeutung der Meere zu schaffen, die bedenkenlos als Müllkippe genutzt werden. Hinzu kommen die riesigen Fangflotten mit ihren kilometerlangen Netzen, die alles einfangen was ihnen nicht durch die Maschen geht. Toter Beifang und aussterbende Fischbestände sind die Folgen. „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“. (Mahatma Gandhi). Hier auf Porto Santo haben wir bisher keinen angeschwemmten Müll an den Küsten gesehen. Auf unseren Wanderungen findet man allerdings immer wieder achtlos liegengelassene Flaschen und Überreste vom Picknick.
Lisa und ich nehmen uns heute den „Huckel“ vor. Diesmal von der Hafenseite. Oben wollen wir dann mal erkunden ob es einen möglichen Weg auf den Pico do Macarico gibt. Der Aufstieg geht besser als ich gedacht habe, immer im aufrechten Gang 😉 !
Am Gipfelzeichen angekommen, gehen wir über ein leicht ansteigendes Wiesengelände und entlang eines verrosteten, maroden Zauns auf den nächsten Aussichtspunkt. Von dort ist es nicht mehr so weit bis zum Gipfelkreuz. Das letzte Stück machen wir die Tage mal zusammen mit den Männern aber dann nehmen wir den Weg über den Gipfel des Pico de Baixo.
Der Weg am Zaun entlang ist stellenweise recht schmal und wir müssen aufpassen vom heftigen Nordostwind nicht hinuntergepustet zu werden. Ein letzter Blick auf die Ostküste mit dem Restaurant. Von dort hatten wir gestern unseren 1. Kletterversuch unternommen. In einer guten halben Stunde sind wir wieder unten im Hafen angekommen. Ein schöner „Mädelswalk“.