Victoria B.A./Argentinien 8097 sm von Stavoren
25.08.2019

Basilika von Luján und viele Schweine
Marcelo hat alles organisiert! Wir brauchen uns nur mit den beiden Henks (in NL heißen alle Männer Henk 😉 ), Thea und Marja in zwei Uber zu schwingen, die uns zu Marcelos Haus bringen. Dort verteilen wir uns auf zwei Autos. Ein Frauenauto mit Marcelos Frau Vida am Steuer und ein Männerauto, welches Marcelo fährt. Ziel ist Luján, der bedeutendste Wallfahrtsort Argentiniens.
Wie in der Überlieferung zu lesen ist, hat sich 1630 ein Karren mit einer Marienstatue aus Brasilien 40 km von Luján entfernt im Dreck festgefahren. Die Fahrt konnte erst fortgesetzt werden, nachdem die Statue vom Karren geschafft wurde. Ein Zeichen Gottes! Sie wurde an den jungen Manuel aus Kap Verde übergeben, dem Inhaber des Feldes. Manuel kümmerte sich rührend um die Marienstatue, baute eine Kapelle und bald schon kamen die ersten Pilger. Ein neuer Fahrweg nach Westen führte jedoch nicht mehr an der Kapelle vorbei (die heutige Ruta Nacional 7, die durch Luján führt) und ließ den Pilgerstrom bald verebben. Erst als 1685 die erste Kapelle in Luján errichtet wurde, kamen wieder Pilger und 1748 musste eine größere Kirche gebaut werden, um den Ansturm zu bewältigen. Luján wuchs nach der Unabhängigkeit immer weiter und wurde 1864 ans Eisenbahnnetz angebunden. Zwischen 1887 und 1935 wurde die jetzige Kirche, die neugotische Basilika mit ihren beiden 106 m hohen Türmen, gebaut. Die 1998 zum Nationaldenkmal Argentiniens ernannte Basilika, schauen wir uns heute etwas näher an.

Vorher besuchen wir das „Museo de Automòviles Clàsicos“ in Luján. Historische Autos, wie den Raupenwagen der an einer Expedition zum Südpol teilnahm, Präsidentenautos und das Papamóvil, mit dem Johannes Paul II die Straßen von Luján bereiste, sind dort ausgestellt.

Bevor wir die Basilika erreichen, spazieren wir an Buden vorbei, die wie an einer Perlenschnur aufgezogen, die Straßen säumen. Der Verkauf von Souvenirs ist offenkundig eine große Einnahmequelle. Perlenketten, verziert mit Holzkreuzen, Matebecher (Marcelo hat mir einen geschenkt 🙂 ), die roten Bänder, die gerne an die Rückspiegel von Autos oder an Mopeds geknotet werden und leere Plastikbehälter mit dem Aufdruck der Basilika werden angeboten.

 

Ein Geistlicher, der auf einem Podest vor der Basilika steht, segnet alles was ihm entgegengehalten wird, wie unter anderem auch das in den Plastikbehältern eingefüllte Wasser.

 

 

Die Basilika erinnert ein wenig an den Kölner Dom, nicht so gewaltig, fast ein wenig filigran aber auch eindrucksvoll.

Bei Pizza und Bier lassen wir unseren Lujánausflug ausklingen. Bevor wir zurück nach Victoria fahren, möchte Marcelo uns auf jeden Fall noch die kleine Farm in der Pampa zeigen. Da wo er regelmäßig beim Schlachten und Wursten hilft und fernab von seiner täglichen Arbeit im Club die Ruhe genießt. Es findet ein Autotausch statt. Wir Frauen dürfen im Ford Ranger fahren, die Männer nehmen den VW Gol. Im Schritttempo geht es über endlos lange staubige Wege und die Farbe der Autos ist nach kurzer Zeit nicht mehr erkennbar. Auf der Farm angekommen werden wir von Jung und Alt herzlich begrüßt und über das Gelände geführt. Kälber und Gänse, die sicherlich kein langes Leben mehr haben, laufen auf vertrockneten Wiesen herum, fette Schweine suhlen sich im Dreck. Viele Ferkel müssen sich ein etwas enges eingezäuntes Plätzchen teilen.

Der Rückweg ist lang und daher machen wir uns bald auf den Heimweg. Die Frauen wieder im großen Auto und die Männer im kleinen Auto. Henk von der SY Romlea bietet an zu fahren, damit Marcelo auf dem Beifahrersitz etwas entspannen kann (ob es ihm wirklich gelingt 😉 ). Bevor wir von Marcelos und Vidas Haus aus mit Uber zurück zum Club fahren, werden wir noch zu einem Bier und hausgemachter Salami eingeladen! Sehr lecker! Es war ein schöner Sonntagsausflug. Danke Marcelo und Vida für die Organisation und eure Gastfreundschaft 🙂 !