Teneriffa/Kanaren 2436 sm von Stavoren/NL
6.10. – 15.10.2017
6.10.2017
„Una temporada fantástica“ . . . Das Sinfonieorchester „Sinfónica de Tenerife“ eröffnet die Saison 2017 und wir sind dabei 🙂 . Rameau, Neruda, Oscher, Berlioz stehen auf dem Programm. Einen Dresscode gibt ist laut Veranstalter nicht. Einfach kommen und genießen. Das kommt uns doch sehr entgegen 😉 . Lisa und Wolfgang von der Lotta sind auch dabei. Vorher trinken wir noch Bier und Wein auf der schönen Terrasse des Auditoriums. Die ersten Musiker treffen ein oder entspannen noch ein wenig vor ihrem großen Auftritt.
In dem großen Konzertsaal des Auditoriums ist Platz für etwa 1600 Besucher. Die Deckenkonstruktion ist beeindruckend.
Besonders fasziniert haben mich die Orgelpfeifen. Die Anordnung des Pfeifenwerks wurde der berühmten Felsformation „Los Organos“ (die Orgeln) an der Steilküste von La Gomera nachempfunden. Die jeweils 400 kg schweren Pfeifenblöcke sind in den Seitenwänden des Saals verborgen und werden mit einem automatischen Mechanismus in den Saal hineingefahren.
Die Musiker stimmen ihre Instrumente.
Dann kommt der 35 jährige Dirigent Perry So aus Hong Kong auf die Bühne, der mit soviel Temperament und Begeisterung seinen Dirigentenstab schwingt, dass es eine Freude ist, ihm zuzuschauen. Wir sind von allen musikalischen Darbietungen und der Saal-Akustik begeistert. Walter gefällt besonders die Opernouvertüre des französischen Komponisten des Barocks, Jean-Philippe Rameau. Mich beeindruckt das Konzert für Trompete des klassizistischen Komponisten aus Tschechien, Johann Baptist Neruda. Hier hat Pacho Flores, der mit dem ersten Preis beim internationalen Wettbewerb Maurice André ausgezeichnet wurde, seinen großen Auftritt. Er erntet für seine grandiose Darbietung Standing Ovations.
Auf dem Nachhauseweg haben wir einen schönen Blick auf die höchsten Zwillingstürme Spaniens die „Torres de Santa Cruz“. Die zwei 120 m hohen identischen Wohnhochhäuser mit 35 oberirdischen und vier unterirdischen Stockwerken wurden von dem Architekten Julián Valladares Hernández entworfen.
Es war ein wunderschöner Konzertabend. Am 3. November ist das nächste Konzert der Sinfónica de Tenerife. Vielleicht sind wir ja wieder dabei.
13.10.2017
Heute steht eine Wanderung mit den Lottas im Anagagebirge auf dem Programm. Es ist bedeckt und diesig aber dafür wird man nicht so von der Sonne gebraten. Mit dem Auto fahren wir in das kleine Bergdorf Las Carboneras. Auf der Hinfahrt machen wir noch einen Stopp an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt Las Mercedes. Vom Mirador Pico del Ingles (967 m) aus kann man durch die Dunstschicht hindurch mit viel Mühe Santa Cruz und das Auditorium erahnen. Vor Erreichen von Las Carbonares, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Roque de Taborno, der auch das Matterhorn von Teneriffa genannt wird. Auf einem 8 km langen Rundwanderweg gehen wir bis zu dem Höhlendorf Chinamada. Den als leicht ausgeschriebenen Weg würden wir eher als mittelschwer einstufen. Geht es doch immer wieder recht steil rauf und runter.
Wir wandern durch kleine Waldgebiete und haben immer wieder schöne Aussichten auf das Anagagebirge, bevor wir das Höhlendorf Chinamada erreichen.
In Chinamada soll es noch 17 Höhlenwohnungen mit sieben ständigen Bewohnern geben. Dazwischen die schönen Terrassenfelder, die wie ein Amphitheater in halbkreisförmigen Stufen angelegt sind. Manche bewirtschaftet, andere der Natur überlassen. Hübsche Fassaden ragen aus den Felsen mit Gartenbank davor und Felsterrasse. Die Höhlen sind inzwischen gut ausgebaute Wohnungen und werden überwiegend als Wochenendsitz genutzt.
Wir machen noch einen lohnenswerten Abstecher zum Mirador de Aguaide, der kurz hinter Chinamada liegt. Die Aussicht auf die Felsküste und den Atlantik ist fantastisch. Vor dem Betreten der Aussichtsplattform wird wegen der Gefahr von Erdrutschen gewarnt. Den alten Herrn, der vor uns herläuft, scheint das nicht zu interessieren. Er balanciert auch noch um das Gelände der Plattform herum. Hoffentlich nicht um sich in den Atlantik zu stürzen. Aber da taucht er schon wieder auf und setzt seinen Spaziergang fort. Wir spekulieren schon, ob er vielleicht Revisor für die Inspektion der Rissfortschritte ist 😉 .
Zurück nach Las Carboneras müssen wir ein kleines Stück auf einer Asphaltstraße laufen, können aber bald auf einen schönen Weg abbiegen, der uns oberhalb der Straße in den Ort führt.
Im Restaurant Tesegre trinken wir, aus Solidarität mit Wolfgang unserem Fahrer, alle ein cerveza sin alcohol.
Walter und der Tachostand
6.10. – 15.10.2017
Walter hat die „Hambacher Runde“ (seine Hausstrecke in Deutschland) im Anagagebirge, direkt vor der Bootstüre entdeckt. Mit 52 km nicht besonders lang aber mit fast 1200 Hm deutlich anstrengender als die 76 km zu Hause in der Ebene. Innerhalb von 21 km geht es auf 1000 m über den Meeresspiegel, davon 19 km bergauf mit durchschnittlich mehr als 6 % Steigung. Die Runde ist Walter inzwischen schon fünf Mal gefahren.