Pinguine, Narrow-Westspitze und Mount Tumbledown

Stanley/Falklandinseln 9625 sm von Stavoren/NL
14.12. – 15.12.2019

Gypsy Cove und Engineer Point (17 km)
Das Besucherzentrum Stanley holt auf Anfrage drei verschiedene Prospekte unter der Theke hervor, mit „Self-Guided Walks“ rund um Stanley. Die lohnenswerte Wanderung zum Leuchtturm von Cape Pembroke haben wir bereits gemacht. Heute gehen wir nochmal zur Gypsy Cove, die niedlichen Magellan-Pinguine beobachten. Wie bei unserem letzten Besuch stehen sie am Strand der Bucht, einige hüpfen auf ihre lustige Art und Weise ins Wasser oder kommen aus dem Wasser geschossen und landen im weißen Sand. Der Weg hinunter zum Strand ist durch einen Zaun abgetrennt. Das Gebiet wurde inzwischen von Minen geräumt. Trotzdem ist Vorsicht geboten, sagen die am Zaun befestigten Hinweisschilder. Andere Pinguine watscheln unerschrocken, fernab vom Strand, durch die Gras- und Buschlandschaft. Dort sind ihre zahlreichen, bis zu 2 m tiefen Bauten in denen sie zurzeit fleißig brüten. Die Pinguine, hier in der Gypsy Cove, sind an Menschen gewöhnt. Über die Stege, die durch die Graslandschaft gebaut sind, gehen mehrmals in der Woche hunderte Kreuzfahrtgäste. Diese Tage meiden wir für unsere Wanderung. Wir spazieren weiter entlang der Nordküste in westliche Richtung bis zur Westspitze des 200 m breiten Narrows, durch das wir vor drei Wochen bei unserer Ankunft auf den Falkland Inseln in den Hafen von Stanley hindurchgefahren sind. Wir gehen weiter entlang der südlichen Küstenlinie. Sanfte hellgrüne Hügel „Balsam bog“ überziehen große Flächen. Es schaut aus als müsste er sich weich und nachgiebig anfühlen, der „Balsam bog“ ist aber von einer überraschend harten, fast borstigen Beschaffenheit. Dazwischen ragen bizarre weiße Felsformationen hervor, überzogen mit langfädigen Flechten. Der Blick, der sich über die Bucht auf Stanley eröffnet, ist wunderschön. Das hochwachsende „Tussac grass“ bildet vor dieser Aussicht einen schönen Vordergrund. Vor Erreichen der Whalebone Cove, mit dem Schiffswrack Lady Elizabeth, kommen wir an einen Strand, der ausschließlich aus flachen Steinen besteht. Die Steine, die so schön über die Wasseroberfläche hüpfen, wenn man es schafft sie geschickt zu werfen. Magellan-Pinguine stehen am Strand und laufen über den Küstenweg. Da haben wir gar nicht mit gerechnet. Sie sind deutlich scheuer als die Gypsy Cove-Pinguine. Hier laufen keine Scharen von Kreuzfahrtgästen vorbei. Als sie uns schon aus der Ferne wahrnehmen, laufen die auf unserem Weg stehenden Pinguine den Hang zum Strand hinunter, stolpern über die Steine und verschwinden im Wasser. Wir erreichen den East Jetty diesmal ohne Regen und mit müden Beinen. Sind eben nichts mehr gewohnt.

Mount Tumbledown (15 km)
Wir schauen zweimal drauf. Das Thermometer zeigt tatsächlich 16 Grad an. Die höchste Temperatur, die wir während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes in Stanley bislang gesehen haben. Am 21. Dezember ist Sommeranfang. Mehr als 20 Grad werden hier nie erreicht und das ist die Ausnahme. Nochmal die Beine vertreten, bevor es am Dienstag weitergeht. Wer weiß, wann es die nächste Möglichkeit gibt, Land unter den Füßen zu haben. Heute geht es auf den 200 m hohen Gipfel des Tumbledown. Der Rundweg beträgt 4,5 km. Bis zum Startpunkt sind es vom East Jetty aus gut 5 km zu gehen. Der heftige Westwind, der uns mit 5-6 Bft entgegenbläst, macht aus der schlappen 200 m hohen Hügelbezwingung eine gefühlte Bergtour. Wir biegen zu früh auf den Rundweg ab und müssen querfeldein über ein sumpfiges Torfgebiet laufen, um auf die ausgeschriebene Route zu kommen. Ich bin froh, auf dem mit Gräsern überwachsenen Landstück nicht in eines der zahlreichen versteckten Wasserlöcher zu treten. Das Gelände bis zum Gipfel ist ein unkomplizierter Auf- und Abspaziergang. Wenn nur der Wind nicht wäre. Die Aussicht auf die Bucht von Port Stanley ist fantastisch. Das letzte Stück bis hinauf zum Gipfelkreuz muss man ein wenig über Felsen klettern. Niedergelegte Kreuze, beschriftete Steine und Blumen erinnern an die Gefallenen aus dem 1982 stattgefundenen Falklandkrieg. Mit dem unverändert heftig blasenden Wind, diesmal im Rücken, bewältigen wir den Rückweg deutlich flotter.

Was haben wir sonst noch so gemacht?
Der Tank ist voll Stanley Services Fuel Station liefert Diesel an den Jetty. Gute Qualität und mit aktuell 60 Pence sehr preiswert. Bezahlt wird bei Bestellung an der Tankstelle. Wir ordern 700 – 800 Liter. Der Tankwagen rollt bereits am kommenden Tag an. Mit einem Fassungsvermögen von 3 x 4000 Litern ist es der kleinste Wagen im Fuhrpark. Jetzt haben wir wieder annähernd 1000 Liter im Tank. Bei Motoreinsatz verbrauchen wir etwa 3 Liter/Stunde. Zum Heizen benötigen wir zurzeit 3 Liter pro Tag. In Puerto Williams werden wir nochmal ein wenig nachtanken und hoffen damit bis nach Valdivia/Chile zu kommen. Auf dem Weg dorthin gibt es aber mehrere Möglichkeiten nachzutanken.