Puerto de la Luz und Umgebung

Gran Canaria/Kanaren 2380 sm von Stavoren/NL

6.09. – 18.09.2017
Im Jahre 1492 hat Christoph Kolumbus in Las Palmas Station gemacht, um Reparaturarbeiten an einem seiner Schiffe durchführen zu lassen. Nebenbei wurden noch Trinkwasser- und Essensvorräte aufgefüllt und so manches erschöpfte Crewmitglied soll durch einen kräftigen und frischen Kanarier ausgetauscht worden sein. Über die Jahrhunderte hat sich nichts geändert. Wir legen hier in Las Palmas auch in erster Linie einen Zwischenstopp ein, um unsere Bastelliste abzuarbeiten und die guten Einkaufsmöglichkeiten zu nutzen. Nur Walter behalte ich noch und tausche ihn nicht aus 😉 . Bei einer Hafengebühr von unter 10 Euro/Tag und den ansässigen Bootsausstattern und Baumärkten sind die Arbeitsbedingungen ideal. Unser Liegeplatz wurde bis zum 19.09. verlängert 🙂 .

Unser Ponton T

Der Hydrogenerator ist inzwischen angeschlossen und wird Ende der Woche bei der Überfahrt nach Teneriffa getestet. Die Rahmen für die Salonfenster sind fast fertig eingebaut. Walter hat drei Cockpit-Winschen und die drei Mastwinschen gewartet! Hinzu kamen nicht eingeplante Arbeiten wie der Austausch von O-Ringen an der Toilettenpumpe und die Höherlegung des Schwanenhalses unseres Grauwassertanks. Dieser füllte sich, trotz Rückschlagventil, bei Lage nach Steuerbord immer wieder mit Hafenwasser 🙁 . Das nicht funktionierende Rückschlagventil wurde durch einen Absperrhahn ersetzt. Mehr Überraschungen können wir jetzt nicht mehr gebrauchen, denn am Mittwoch kommt unser Besuch und wir müssen vorher wieder klar Schiff machen.

Für größere Inselbesichtigungen bleibt keine Zeit. Unsere täglichen Spaziergänge beschränken sich auf Hafenrundgänge überwiegend in den Abendstunden und kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung. Bei den Ausmaßen die die im Puerto de la Luz gelegene Marina „Muelle Deportivo de Las Palmas“ hat, kommen schnell einige Kilometer zusammen. Von unserem Ponton zum Marinebüro sind es immerhin 1,5 km. Auf halber Strecke findet man die ersten brauchbaren Duschen und einige Bars/Restaurants für das Feierabendbier und das Abendessen liegen auch auf dem Weg.

Ponton G mit „Kalimian“ in gelb

Kubanische Königspalme
 

Die spanische Hafenecke

Ponton T liegt am nächsten zur Marina-Einfahrt. Von der Mole mit der Befeuerung aus kann man auf die Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe blicken. Ein kleines Boot segelt heute immer vor den drei Ozeanriesen hin und her.

Einfahrtsbefeuerung Marina

Gleich drei Kreuzfahrtschiffe und Segler

auf den Spinnacker gewechselt

Geht man aus der Marina raus und in Richtung Norden, kommt man an der Playa de las Alcaravaneras vorbei. Die Bucht vor dem Strand wird normalerweise erst Mitte September zum Ankern freigegeben. In diesem Jahr wurde sie aufgrund der angespannten Platzsituation in der Marina bereits am 1. September für Ankerlieger geöffnet.

Playa de las Alcaravaneras und Ankerlieger

Playa Alcaravaneras

ARC „Gloria“ Columbia 68m lang

Schon einige Kilometer von NL entfernt

4-Sterne AC Hotel mit 26 Etagen

Puerto de la Luz ist durch seine geographische Lage und moderne Infrastruktur einer der wichtigsten Häfen für den Handelsverkehr zwischen Europa, Afrika und Amerika. Es werden hier jährlich mehr als 20 Mio. Tonnen Ladung umgeschlagen, vorrangig Fisch und Öl. Der Hafen wurde in den Jahrzehnten zwischen 1883 und 1902 errichtet und aufgrund des stetigen Wachstums der Stadt immer weiter ausgebaut. Heute erstreckt sich die größte Mole über eine Länge von mehr als 3 Kilometern.

Geht man entlang der Hauptverkehrsstraße GC1 in südliche Richtung, blickt man auf die Bohrschiffe Stena DrillMAX.  Zwischen 2007 bis 2009 wurden von der südkoreanischen Werft Samsung Heavy Industries in Geoje eine Serie von drei Bohrschiffen gebaut, die unter der Flagge des Vereinigten Königreichs eingesetzt sind. Die Schiffe gehören verschiedenen Reedern, werden aber alle von dem britischen Unternehmen Stena Drilling Ltd. betrieben. Sie können in bis zu 10.000 Fuß tiefem Wasser bohren (etwa 3.050 m) und zählen zu den leistungsfähigsten Bohrschiffen der Welt.

Die GC1

Die Bohrschiffe Stena DrillMAX

Auf Gran Canaria werden regelmäßig Segelregatten mit Booten ausgetragen, die mit Lateinersegel (Vela Latina) ausgestattet sind. Man geht davon aus, dass es bei dieser Sportart eine direkte Verbindung zu den Holzbooten gibt, die schon von der Urbevölkerung der Insel gebaut wurden. Das Segel ist dreieckig und im Verhältnis zum Schiffskörper überproportional groß. Bei nur 6,55 m Länge, 2,37 m Breite und 1,35 m Tiefe haben die Boote eine bis zu 13,5 Quadratmeter große Segelfläche. Die Manövrierbarkeit der Boote hängt völlig von der Navigationskunst der Besatzung ab, die ihre ganze Kraft einsetzen muss, um Gegengewichte zu schaffen und das Boot zu beherrschen.

Clubhaus „Vela Latina“

mit Hafenanlage

Morgen müssen wir wieder nach einer Liegeplatzverlängerung fragen. Wir hoffen, dass wir noch einmal eine bis zum Wochenende bekommen. Dann haben wir geplant mit unserem Besuch nach Teneriffa zu segeln.