Der Sturm hatte sich bereits am Mittwoch, 19.04. bei unserer Wanderung an der Westküste angekündigt. Am Donnerstag, 20.04. Starkwind aus südöstlicher Richtung. Glücklicherweise zeigt unser Cockpit Richtung Nordwest und es bläst uns nicht ins Boot hinein. Die Nacht auf Freitag wird für viele in der Marina zu einer schlaflosen Nacht. Nur ich habe geschlafen wie ein Murmeltier und nichts mitbekommen 😉 . Walter hat immer wieder Windstärken bis 9 Bft gemessen.
Bei einem Boot, welches an einem Steg hinter uns liegt, hat sich die nicht ausreichend gesicherte Genua komplett ausgerollt und wie wild hin- und hergeschlagen. Der Geräuschpegel muss enorm gewesen sein, so wie mir erzählt wurde 😉 . Es hat Stunden gedauert, bis der Skipper es mit tatkräftiger Unterstützung geschafft hat, das Vorsegel irgendwie zu bändigen. Ein Abschlagen des Segels war bei dem Sturm unmöglich. Bei der ganzen Aktion ist einem Helfer das Schothorn gegen die Stirn geschlagen und hat eine Platzwunde verursacht. Ansonsten hat es im Hafen zum Glück keine größeren Schäden gegeben.
Es hat noch den ganzen Freitag gestürmt und flaute erst am Samstag so langsam ab.
Das schreibt der Reeds Nautical Almanac (Seglerbibel) zur Anfahrt Lagos:
„ . . . access H24 all tides. Swell possible at entrance in strong SE winds.“
In der Zeit, in der wir hier in Lagos liegen, hatte der Hafen schon an mind. 5 Tagen wegen Starkwind geschlossen und war nicht anfahrbar. Sollte im Reeds mal überarbeitet werden!
São Gonçalo, der Schutzheilige der Fischer von Lagos hat hoffentlich auch einen Blick auf die Segler 😉 ! Lagos soll übrigens der einzige Ort in Portugal sein, in dem nicht – wie überall sonst – São Pedro Telmo als Schutzpatron der Fischer gilt. Seit 1972 ist São Gonçalo der Schutzheilige der Stadt. Ihm zu Ehren wurde der 27. Oktober zu einem Stadtfeiertag ernannt.
Sonntag war dann in der ganzen Marina großer Putztag angesagt. Der Sturm hat jede Menge Saharasand mitgebracht. Alles, vom Masttop bis in jede Ecke des Bootes, war dick mit Sand belegt.