Tag 20 – 22 Mexiko – Gambier Inseln

30.03 – 1.04.2023 11°54’S 129°19’W, 2.04.2023 2:58 UTC, seit Start: 2585 sm, bis zum Ziel: 815 sm 136 – 147 – 144! Zurückgelegte Seemeilen der letzten drei Tage! Raumer Wind zwischen 13 und 18 kn sorgt für schönes und entspanntes Segeln. Wir sind schnell unterwegs und versuchen bei den zurzeit guten Bedingungen soviel Meilen wie möglich zu sammeln. Bis 15° Süd soll uns der Wind erhalten bleiben. Der Countdown läuft 🙂 ! Eine Ankunft in Rikitea am 8.4. könnte möglich sein. Die meisten Segler mit Ziel Französisch Polynesien, die aus den USA, Mexiko oder Panama kommen, laufen die Marquesas an. Die Inselgruppe liegt in einem zyklonsicheren Gebiet nordöstlich der Tuamotus. Die Gambiers liegen südöstlich der Tuamotus und sind weitestgehend zyklonfrei, ausgenommen in einem Jahr, wo ein El Ninjo-Phänomen vorherrscht. Aktuell besteht nach einer lang anhaltenden La Ninja-Phase eine Neutral-Situation. Nur ganz wenige Boote segeln von Panama zu den Gambiers. Ansonsten wird die Inselgruppe fast ausschließlich von Seglern angelaufen, die aus Chile über die Osterinseln und Pitcairn nach Französisch Polynesien segeln. Das war auch unser ursprünglicher Plan. Wegen des „Großen C“ alles dicht gemacht, sind wir in Mexiko gelandet. Die Passage zu den Gambiers ist nicht nur, aber auch, mühevolles Amwindsegeln und ungefähr 800 sm länger als zu den Marquesas. Ist man aber erstmal da, sind die Inseln ein guter Startpunkt, um mit achterlichen Winden die Tuamotus abzusegeln. Zum Schnorcheln und Tauchen sind sie attraktiver als die Marquesas, da sie von einem Saumriff umgeben sind. Das Wasser ist glasklar und fischreich. In Patagonien haben wir den Franzosen Marc von der SY KALIM getroffen. Er hat die Südsee schon mehrfach besegelt. „Wenn ihr die Gambiers gesehen habt, habt ihr ganz Französisch Polynesien gesehen.“ Antwort von Marc auf unser Vorhaben, die Gambiers zuerst anzulaufen. Da!! ruft Walter und zeigt ganz aufgeregt auf einen Schwarm fliegender Fische. Seit langem mal wieder eine tierische Begegnung. In weiter Ferne zieht hin und wieder ein verirrter Seevogel seine einsamen Kreise. Ansonsten ist nichts zu sehen. Ich vermisse unsere Boobies. Vielleicht wird der Pazifik auch „Stiller Ozean“ genannt, weil er eine nährstoffarme Wüste ist?! Drei angegammelte Kartoffeln sind bislang über Bord gegangen. Die übrigen sind noch prima. Ein Teil wird heute zu Kartoffelsalat verarbeitet. Rotkohl, Äpfel und Apfelsinen sind auch noch im Vorrat. Sonnenuntergang, schönes Segeln, sanfte Pazifikwellen und „Wish You Were Here“ von Pink Floyd. Alle Mühsal des Blauwassersegelns ist vergessen! Unser Wetterfrosch Tilmann meldet, dass kein Zyklon in Sicht ist! Vom Zahn nichts Neues, Doxy wirkt! Der Crew geht‘s gut 🙂