Tag 3 + 4 Mexiko – Gambier Inseln

13. – 14.03.2023 Position 16°45’N 110°34’W, 14.03.2023 – 23:45 UTC, seit Start: 380 sm, bis zum Ziel: 3020 sm Der Bericht vor zwei Tagen ist gerade auf dem Weg zu unserer Homepage, als der Wind, entgegen jeder Wettervorhersage, auf 13 kn auffrischt. Mit dem letzten Tageslicht binden wir vorsichtshalber ein Reff für die Nacht ins Groß. Eine gute Entscheidung! Bis zum nächsten Morgen sorgt Wind zwischen 15 und 20 kn dafür, dass unsere bescheidene Durchschnittsgeschwindigkeit ordentlich verbessert wird. Bislang keine tierischen Begegnungen. Dafür der entgegenkommende 177 m lange Frachter GRANDE SICILIA auf Kollisionskurs. Mit 18 Knoten ist er etwas schneller als wir unterwegs. Bei einer Distanz von 10 sm sinkt die Zeit bis zur Kollision unter 30 Minuten und wir funken ihn an. Kein Problem! Er sieht die ALOMA auf AIS und passiert uns nach Kursänderung mit großzügigem Sicherheitsabstand. Um zwei 60 m langen Fischerbooten auszuweichen, ändern wir den Kurs und passieren mit 2 sm Abstand. Der Wind wechselt den ganzen Tag zwischen 5 und 15 kn. Dreht vor und zurück und hält uns auf Trimmtrab. Fällt der Wind unter 8 kn, schlagen die Segel, auf dem in der Pazifikdünung rollenden Boot, hin und her. Nervig! Unterm Strich kommen wir gar nicht so schlecht voran. Dazu trägt auch der mitschiebende Äquatorialstrom bei. Dann haben sie uns entdeckt, die „kleinen Scheißer“. Der erste „Brown Booby“ landet nach mehreren Versuchen kurz vor Sonnenuntergang auf dem Bugkorb. Jeder weitere sich annähernde Artgenosse wird lautstark beim Landen behindert. Es ist die Jugend mit ihrem dunkelbraunen Oberteil und dem weißen leicht braun gesprenkelten Bauch, die es schafft, sich nach und nach auf der Reling zu versammeln. Bis zum nächsten Morgen zählen wir neun Boobies, die sich die ALOMA als Hausboot auserkoren haben. Da sitzen sie nun, kackend und ihr Gefieder ständig fettend. Ihre Köpfe mit dem drolligen Gesicht drehen sie uns bei Annäherung unerschrocken entgegen. Wir befürchten, sie werden uns eine Weile treu bleiben. Verscheuchen ist zwecklos. Sie sind verdammt hartnäckig, diese Boobies. Eine große Delfinschule umschwimmt für kurze Zeit die ALOMA. Tierische Tage gehen zu Ende. Solarzelle und SailingGen produzieren ausreichend Strom und der Wassermacher liefert problemlos jeden Tag 20 Liter bestes Wasser, bei einer Stunde Laufzeit. Der Crew geht‘s gut 🙂 !