Wann kommt der Wind,

Valdivia/Chile – Marina Estancilla – 11825 sm von Stavoren/NL
12.03.2021

der uns weitertreibt … (Lied von Element of Crime)

Sieben Wochen sind seit unserer Rückkehr aus Deutschland vergangen. Die ALOMA hat die 6 Monate, davon einige Wochen mit viel Regen, gut überstanden. Der elektrische Luftentfeuchter hat perfekte Arbeit geleistet. Alles trocken und kein Schimmel.

Untätig waren wir nicht in den vergangenen Wochen

Defekte Rollanlage des Kutterstags ausgetauscht (Garantiefall). Wurde nach 6 Jahren von der Firma Profurl anstandslos ersetzt!

Windmesser und Windinstrument ausgetauscht. Der neue Sensor arbeitet nach dem Ultraschall-Doppler-Verfahren und hat keine beweglichen Teile mehr.

Impeller Motor gewechselt. Der alte hatte nach nur 300 Stunden bereits Risse. Vielleicht hat die nach Stanley/Falklands gelieferte Wasserpumpe schon mehrere Jahre im Regal gelegen und der Gummi-Impeller war spröde.

Impeller Außenborder wechseln lassen

Ruderwelle abgeschmiert

Alle Winschen und die Rettungswesten gewartet

80m Ankerkette auf dem Steg gereinigt, Roststellen mit Zinkspray nachgebessert, Ankerkette gedreht und mit neuen Längenmarkierungen versehen.

Am WASI Power Ball die festkorrodierten Madenschrauben ausgebohrt, neue sündhaft teure Bolzen eingeschraubt und diese mit M4 Außensechskant-Schrauben (ersetzen die Madenschrauben) gesichert.

An der vorderen Rollanlage mussten mehrere Madenschrauben, die die Profile sichern mit flüssiger Schraubensicherung neu eingesetzt werden.

Schiene Spibaum und Mastschiene Großsegel mit Teflonschmiermittel eingesprüht. Mastschiene vorher gereinigt.

Unterwasserschiff von Raimundo reinigen lassen, inklusive Austausch der Prop- und der Wellenanonde.

500 Liter Diesel getankt (haben jetzt knapp 700 Liter im Tank)

Spiritus für unseren Kocher geordert

InReach – Satellitenkommunikation wieder aktiviert

Sailmailvertrag verlängert

Proviant für die lange Pazifikreise gebunkert

Gulasch, Sauce Bolognese, Pflaumenkompott, Linsensuppe und Kartoffelsuppe im Schnellkochtopf eingekocht.

Vorgestern jede Menge Obst und Gemüse eingekauft

ES KANN LOSGEHEN 🙂

Die Welt ist durch das große C kleiner geworden. In der Südsee stauen sich die Segelboote, die nicht wissen wo sie die Zyklonsaison unbeschadet überstehen sollen. Neuseeland und Australien haben ihre Grenzen bis auf Weiteres geschlossen und heißen auch Segler nicht willkommen. Es sei denn, wirtschaftliche Gründe sind so überzeugend, dass eine Ausnahme gemacht wird. Wir haben von Seglern gehört, dass gute Chancen auf eine Anlandung bestehen, wenn 50.000 $ für Wartungsarbeiten am Boot im voraus!! auf ein neuseeländisches Konto überwiesen werden. Hat einen faden Beigeschmack.

Die Südsee haben wir erstmal auf Eis gelegt. Der Entschluss ist uns nicht leicht gefallen. Mexiko, ist unser neues Ziel. Aktuelle Berichte anderer Segler, machen Mexiko zu unserem neuen Traumziel.

Die für unsere Weiterfahrt vorherrschenden, günstigen Südwinde stottern zurzeit ein wenig. Wir hoffen, dass wir die knapp 500 sm bis zur Robinson Crusoe Insel durchsegeln können. Der Start heute wird mit 6 Bft und einer 3,5 m Welle nach 11 Monaten Segelabstinenz eine Herausforderung. Scopodermpflaster für die Capitana liegt bereit.

Geplant ist bis Puerto Amistat/Ecuador durchzusegeln. Mit 2600 sm wäre das unsere bisher längste Strecke. Wir rechnen mit mindestens 3 Wochen auf See.
Von unterwegs werden wir kurze Standortmeldungen und wenn möglich auch längere Berichte absetzen.