Reisen in Zeiten von Coronaviren – Jahresrückblick 2020

Valdivia/Chile – Marina Estancilla – 11825 sm von Stavoren/NL
Januar – Dezember 2020

Mit krankmachenden Coronaviren leben wir seit den 60er Jahren. Ende 2019 hat sich SARS-CoV-2 hinzugesellt. Ein Virus, das so besonders scheint, dass die WHO der Krankheit einen eigenen Namen verpasst. SARS-CoV-2 und seine mitunter tödliche Erkrankung Covid-19 wird das Jahr 2020 beherrschen und die Welt auf den Kopf stellen.

Corona scheint alle eure weiteren Reisepläne zu blockieren! Hab lange nichts mehr gelesen! Gibt es die Seite nicht mehr? Die Crew der MARISOL erinnert uns höflich daran, dass sie auf die Fortsetzung des Blogs wartet. Na, der Jahrestag ohne neuen Bericht nähert sich, teilt uns mein Schwager Uwe mit.
Auch wenn das große C in unserer kleinen Segelwelt einiges umgekrempelt hat und wir einige Zeit untergetaucht sind, ist unsere Reiselust ungebrochen. Einschränkungen gestalten die Reiseplanung schwieriger. Aber es gibt sie noch, Länder die Segler willkommen heißen.

Das Jahr 2020 hatte nicht nur „Möchte-man-am-liebsten-vergessen-Erlebnisse“ im Rucksack, sondern auch viele Highlights, die einen Rückblick wert sind.

Januar – Februar – März
Am Neujahrstag verlassen wir unsere Traumbucht Puerto Hoppner auf der Isla de los Estados und erreichen zwei Tage später Puerto Williams, den Ausgangsort für unsere unvergessliche Reise durch Feuerland und Patagonien.

Puerto Hoppner

Eindrucksvolle Bergpanoramen mit immer neuen Formationen, traumhafte Ankerbuchten, dicht bewaldetet Fjorde, Berge die von der untergehenden Sonne in ein unwirklich rotes Licht getaucht werden, Wanderungen mit Gletscherblick, fantastische Spiegelungen und Lichtspots, Sinfonien in blau, schwarz-weiß-Malereien, Wracks die rostig braun in der Sonne leuchten, von Bergen herabhängende Gletscher, Wasserfälle, Delfine die uns bis in die Ankerbuchten begleiten.

Die Magellanstraße durchfahren wir bei strahlend blauem Himmel und Null Wind. Für diese Meerenge nicht selbstverständlich.

In Puerto Consuelo ankern wir in einem Meer von Schwarzhalsschwänen. Wir machen einen Ausflug zu dem spektakulärsten Auslassgletscher Argentiniens, dem Perito Moreno und eine kräftezehrende Wanderung zu den Torres del Paine, im gleichnamigen chilenischen Nationalpark.

Schwarzhalsschwäne
Perito Moreno Gletscher

Torres del Paine

Zehn Tage liegen wir wetterbedingt in Puerto Eden vor Anker, dem völlig isolierten kleinen Dorf im Bernardo O’Higgins National Park mit seinem immer hilfsbereiten Aliro. Mit der ALOMA vor der eindrucksvollen blauen Gletscherwand des Seno Icebergs. Was für ein Erlebnis!

Puerto Eden

Seno Iceberg

Wir queren den gefürchteten Golfo de Penas bei wenig Wind und ruppigen Wellen und haben in der kleinen Marina Austral in Puerto Aguirre endlich wieder brauchbares Internet.

Puerto Aguirre

Es ist der 11.3. und wir erfahren, dass SARS-CoV-2 inzwischen auch in Deutschland Einzug gehalten hat. Chile zählt bisher zwei Fälle. Jaime, der Marinabetreiber und der Dorfarzt sehen das alles ganz entspannt. Alles nur Fake, meinen die beiden. Die chilenische Regierung will die Bevölkerung aufgrund der politischen Unruhen, die es jüngst im Lande gegeben hat ruhigstellen.
Auf einer chilenischen Seite ist nachzulesen, dass geplant ist, chilenische Häfen ab dem 15.3., 8 Uhr zu schließen. Vor der Weiterfahrt besorgen wir uns bei der Armada ein neues Zarpe (Genehmigung) mit Ziel Valdivia. Schwierigkeiten in Puerto Melinka und Puerto Quellón, unsere nächsten Anlaufstellen, sollte es nicht geben. Der Armada sind zurzeit keine Restriktionen bekannt.

Puerto Melinka gehört wie Puerto Aguirre zur Region Aysén. Wir wissen noch nicht, dass wir hier unseren vorerst letzten Landgang haben. In einem kleinen Restaurant laufen über einen Fernseher Corona-Nachrichten. Ein Lebensmittelladen hat ein gutes Angebot an Obst und Gemüse. Wir verschieben den Einkauf auf morgen, wenn wir in Puerto Quellón sind. Die Stadt, die auf der Insel Chiloé liegt, hat 21.000 EW und mit Sicherheit ein noch umfangreicheres Angebot an Lebensmitteln.

Puerto Melinka

In Puerto Quellón gibt man uns freundlich zu verstehen, dass ein Landgang nicht mehr möglich ist. Was lernt man daraus? Einkäufe sollte man nicht verschieben.

In der Marina Quinched sind wir 15 Tage an einer Boje gefangen ohne Aussicht auf Landgang oder Weiterfahrt – Ein Akt der Willkür. Dank unserer LunaWLANnet Antenne von Lunatronic können wir das WiFi Netz der Marina super erreichen und haben Verbindung zur Außenwelt.

Wir telefonieren mit Familie und Freunden, recherchieren im Internet, um uns ein Bild von dem Virus zu machen, welches die Welt in Atem hält. Die WHO rechnet mit 30-40 Millionen Toten weltweit. Alleine für Deutschland werden in einer Modellierung des RKI am 20.3. bis zu 350.000 Tote prognostiziert. Im Panikpapier des Bundesinnenministeriums ist sogar von über 1 Million Toter in den kommenden zwei Monaten die Rede. Ähnlich apokalyptische Zahlen werden von Neil Ferguson vom Imperial College London für Großbritanien und die ganze Welt prophezeit. Exponentielles Wachstum ist in aller Munde. Auch bei uns lösen die Zahlen nicht unbedingt ein beruhigendes Gefühl aus.
Stand 21.2.21 sind 2,5 Millionen Menschen weltweit an/mit oder ganz ohne? dem großen C gestorben. In Deutschland sind es 68 Tausend Menschen. Laut Statistischem Bundesamt hat es 2020 in Deutschland keine ungewöhnliche Übersterblichkeit gegeben. Wir freuen uns, dass die Apokalyptiker mit ihren Prognosen so drastisch daneben gelegen haben.

April – Mai – Juni
Wir wollen weiter nach Valdivia und sind es satt, weiter hingehalten zu werden. Der deutsche Honorarkonsul in Puerto Montt Georg Wammes bringt endlich Bewegung in die Sache. Er nimmt Kontakt zur Gesundheitsbehörde und Armada auf und bewirkt, dass wir endlich ablegen dürfen.

Mit 11 kn in der Spitze werden wir durch den Canal Chacao gesaugt und als wir in den Pazifik gespuckt werden, stoßen wir fast mit DINA HELENA und KIWI DREAM zusammen. Wir sind überglücklich am 7.4. in Valdivia anzukommen. Die Armada, ausgestattet mit Mundschutz, nimmt uns in Empfang. Wir müssen ein Formular mit Fragen zu unserem Gesundheitszustand ausfüllen. Das Boot haben wir nachweislich seit drei Wochen nicht mehr verlassen und dürfen, nachdem das Fieberthermometer deutlich unter der magischen Grenze von 38° C liegt, an Land.

Marina Estancilla

Auf dem Weg von Puerto Williams nach Valdivia haben wir 26mal geankert. Davon 8mal unter Einsatz von zwei Landleinen. Zweimal konnten wir uns das Ausbringen von Landleinen sparen und an unserem „Jetty“, dem amerikanischen Segelboot PAWSITIVE LATITUDE II anlegen. In Puerto Aguirre haben wir an einem Steg der Marina Austral gelegen und zwei Wochen an einer Boje der Marina Quinched auf der Insel Chiloe gehangen. Bis Valdivia haben wir insgesamt 1664 sm zurückgelegt.

Chile hat ca. 19 Mio. Einwohner, soviel wie das Bundesland NRW in dem wir vor Start unserer Reise gelebt haben. In das 756.000 km² große südamerikanische Land passt NRW 22 mal hinein. 15 der 16 Regionen Chiles reihen sich über 4000 km entlang der Pazifikküste. Die Metropolregion Santiago, in der 7 Mio. Menschen leben, grenzt als einzige Region nicht an den Pazifik. Auf der anderen Seite begrenzen die Anden das längste und schmalste Land der Welt.

Die Marina Estancilla in Valdivia wird für die kommenden drei Monate unsere Oase in der verrückten Zeit.

Valdivia gehört zu der kleinen Region Los Ríos und hier befindet sich die größte deutsche Community Chiles. Die kleine Marina liegt im Rio Valdivia, eingerahmt von Wäldern. Eine bunt gemischte Seglergemeinschaft aus Frankreich, den USA, Neuseeland, Australien, Argentinien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland sorgt für Abwechslung. Jorge, der Marinamanager hat sein Büro in der Hauptmarina in Valdivia und unterstützt die Segler bei allen behördlichen und sonstigen Problemen.

Jorge – Manager Club de Yate Valdivia

Marcelo, der gute Geist in Estancilla, lebt auf dem Gelände der Marina und kümmert sich um alle Belange. Er hat einen Trockner besorgt, damit wir die Chance haben, unsere Wäsche in der regenreichsten Ecke Chiles trocken zu bekommen. Die Waschmaschine, die zwischenzeitlich ihren Dienst einstellt, wird von Marcelo kurzerhand vorübergehend durch seine private Waschmaschine ersetzt, bis eine neue geliefert wird. Einen elektrischen Luftentfeuchter leihen wir für kleines Geld bei Marcelo aus. Ohne den ist es in der regenreichen Winterzeit unmöglich die Luftfeuchtigkeit im Boot auch nur annähernd auf die empfohlenen 50 – 60 % zu bringen.

In Valdivia beträgt die Jahresregenmenge 2500 Millimeter

Für Einkäufe fahren wir mit dem Bus, der auf ein Handzeichen hin direkt vor der Marina hält, in das 10 km entfernte Valdivia, die Hauptstadt der Region. Es gibt mehrere Supermärkte zur Auswahl und einen überdachten, am Fluss gelegenen Fischmarkt. Geyer, Möwen, Pelikane und Seelöwen streiten sich hier um die essbaren Reste aus dem Fluss, die von den Verkäufern hineingeworfen werden. Neben dem großen Fisch- und Muschelangebot kann man zwischen regionalen Käsesorten und einem reichhaltigen Angebot an Obst und Gemüse auswählen.

Fischmarkt in Valdivia

An einem sonnigen Tag Ende Mai gibt es einen letzten Barbecue-Tag und mit dem argentinischen Grillmeister Alejandro, vom Katamaran NDS EVOLUTION, wie immer gelungene Grillergebnisse.

Eine Präsentationsreihe „Segler stellen sich und ihre Reise-Highlights vor“ sorgt bei Bier, Wein und Snacks für gute Unterhaltung. Insbesondere für die nicht „Native Speaker“, alle Crews außer den Neuseeländern und Amerikanern, eine echte Herausforderung. Dafür werden Holzbänke in den überdachten, nach einer Seite offenen Bereich neben Waschmaschine und Trockner aufgebaut. Nur Alejandro lädt für seine Filmvorführung „Reise in die Antarktis“ auf seinen 26 m langen Katamaran ein.
Walter und ich haben das Vergnügen von Alejandro in die Herstellung von echten argentinischen Empanadas eingeweiht zu werden. Seine Frau Maria José, die aufgrund der Corona-Situation nicht nach Chile einreisen kann, leistet uns per Video Link Gesellschaft.

Alan und Ann von der KIWI DREAM verlassen unsere Seglergemeinschaft als erstes und machen sich auf den langen Weg zurück nach Neuseeland. Zum Abschied gibt es ein delikates Fischessen auf der NDS EVOLUTION.

Trockene Tage, die immer weniger werden, nutzen Walter und ich für Radtouren. Eine große Auswahl gibt es nicht. Eine 50 km lange, weitestgehend hundefreie Runde, wird zu unserer Hausstrecke.

Unser geplanter Flug Anfang Juni nach Deutschland wird gecancelt. Die Hoffnung den Großteil des Geldes zurückzubekommen haben wir aufgegeben. Ende Juni gelangen wir dann erfolgreich von Santiago de Chile aus über Madrid und Paris nach Köln.

Juli – August – September
Ein negativer PCR Test befreit uns von einer zweiwöchigen Quarantäne. Wir haben das große Glück ein möbliertest Appartement in unserem alten Heimatort Brauweiler zu finden.

Chile hat seine Grenzen inzwischen geschlossen. Für unseren ursprünglich geplanten Rückflug Mitte August haben wir von IBERIA einen Gutschein erhalten. Alle 14 Tage werden die neuen Einreisebestimmungen verkündet. Die Grenzschließung wird immer wieder verlängert. Anfänglich noch gefrustet, genießen wir unsere gewonnene Zeit mit Familie, Freunden und ehemaligen Nachbarn. Die Mädelstreffen nicht zu vergessen! Wir freuen uns über die vielen Treffen mit unserem Sohn Stefan und seiner Freundin Jagoda. Damals noch möglich im Kölner Brauhaus „Gaffel im Marienbild“.

Ein weiteres Ersatzteil für Walter. Das linke Auge bekommt nun endlich auch eine neue Linse verpasst. Die OP bei Dr. Lüke in Köln-Weiden ist wieder erfolgreich.

Unser Freund Michael Matzerath liegt mit seiner selbstgebauten Aluminium-Segelyacht MALU in Stavoren/Niederlande in den Startlöchern und wartet auf den richtigen Wind um nach Portugal zu segeln. Eine gute Gelegenheit ihn ein kleines Stück zu begleiten und tschüss zu sagen. Marja und Henk die mit ihrer DINA HELENA auch in Valdivia/Chile liegen, sind wie wir auf Heimaturlaub. Wir verbringen schöne gemeinsame Tage in ihrem Mobilwohnheim in Akersloot.

Zu Besuch auf der MALU – Walter ist mit dem Rad und ich mit dem Zug angereist

Ein Kurzurlaub bei Marja und Henk

an der Nordsee

Der Sommer meint es gut mit Deutschland. Walter sammelt viele Radkilometer mit seinen Radjungs und ich genieße es, wie in früheren Zeiten, mit meiner Freundin Eva über die bewaldete Glessener Höhe zu joggen. Unsere Segelfreunde Lisa und Wolfgang von der Lotta besuchen uns mit ihrem WOMO Hugo. Ein weiteres Highlight unseres Zwangsaufenthaltes in Deutschland.

Am 1. September beginnt das neue Versicherungsjahr meiner Auslandskrankenversicherung. Wenn Chile die Grenzschließung verlängert, sind die acht Wochen, die ich in Deutschland versichert bin, schnell aufgebraucht.

Oktober – November – Dezember
Chile kündigt eine Verlängerung der Grenzschließung an. Das Wetter in Deutschland wird zunehmend ungemütlicher. Warum nicht in der Algarve/Portugal auf die Grenzöffnung Chiles warten? Wir sind am 31.12.2016, zu Beginn unserer Segelreise, in Lagos angekommen und haben fast 5 Monate dort verbracht. Die Algarve steht nach 4 Jahren immer noch ganz oben auf der Liste „Unsere schönsten Orte“.

Bevor uns der Flieger am 7.10. von Düsseldorf nach Faro bringt, bekommen wir noch Besuch von unseren Freunden Monja und Klaus aus Norddeutschland. Zuletzt gesehen haben wir die beiden vor unserer Abreise 2016. Den Werwolf-Wanderweg, nicht weit von unserem früheren Heimatort Brauweiler entfernt, lernen wir nun auch mal kennen. „Gaffel im Marienbild“ hat immer noch geöffnet und wir können mit den Nordlichtern kölsche Gastlichkeit bei Kölsch und gutbürgerlicher Küche genießen.

Die Algarve begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Wir mieten für die kommenden drei Wochen bei sun bike tours in Alvor Rennräder. Katja und Thomas aus Deutschland betreiben die Radvermietung seit einigen Jahren mit viel Herzblut!
Die anspruchsvollen Radstrecken in der Felsalgarve habe ich nicht vergessen. Ich spüre noch das Brennen in den Beinen. Walter hat in Deutschland ordentlich Radkilometer gesammelt. Er ist so fit wie lange nicht mehr. Mit viel Schmerz fülle ich meine leeren Radakkus, immer wieder schiebend unterstützt von meinem geduldigen Radguide. Bald schon schaffe ich die meisten Berganstiege ohne „Stützräder“.

Wir sind auf vielen, uns aus 2017 bekannten Strecken unterwegs – Bild unten rechts: Blick auf die Marina in Lagos

Drei Wochen sind schnell vorbei und Chile hat die Grenzen immer noch geschlossen. Wir verschieben unseren Deutschlandflug. Es gibt Schlimmeres.
Michael Matzerath, der inzwischen gemeinsam mit seinem Freund Falk in Porto angekommen ist, segelt alleine weiter nach Portimao. Zu unserer Freude wird er dort die kommenden Monate verbringen.
Ein weiteres Highlight ist das Wiedersehen mit Michiel. Der begeisterte Radfahrer aus den Niederlanden lebt seit einigen Jahren in Portugal. Wir haben Michiel 2017 auf einer unserer Radtouren kennengelernt. Seitdem ist er treuer Leser unserer Seite und ein guter Freund geworden. Wir lernen seine Freundin Doro kennen, die seit 15 Jahren in Vila do Bispo lebt. Im Restaurant Ribeira do Poco, in Vila do Bispo, genießen wir einen hervorragenden Fischtopf und für eines der superleckeren Desserts ist auch noch Platz. Wir besichtigen Doros Haus inmitten des Ortes und sind begeistert von der liebevoll eingerichteten Werkstatt und den Schmuckstücken der Goldschmiedemeisterin. Der krönende Abschluss ist die Fahrt zu einem der nahegelegenen wilden Strände der Westküste.

Es ist der 23.11. und Chile öffnet die Grenzen für Einreisende auf dem Luftweg. Wir verlängern trotzdem unseren Aufenthalt in der Algarve bis zum 10.01.2021. Grund sind Gedanken, die wir uns über die Entwicklung des Welt-Finanzsystems in dem nicht enden wollenden C-Chaos machen. Wir haben unser Haus 2015 in Deutschland verkauft und müssen uns während unserer Heimaturlaube immer wieder aufs Neue Gedanken machen „Wo kommen wir unter“. Angebote von Familie und Freunden gibt es reichlich. Doch während der C-Krise haben wir, um niemanden unnötig in Bedrängnis zu bringen, teure möblierte Appartements angemietet. Es war aber nicht der einzige Grund. Uns war es auch wichtig, Freunde nach Lust und Laune bewirten zu können.

Warum die Euros auf dem Konto nicht in portugiesischen Beton investieren? Nach wochenlanger Beschäftigung mit dem portugiesischen Immobilien- und Bankenrecht und vielen Besichtigungen finden wir unser Traumhaus in der Algarve. Mit großer fachmännischer Unterstützung und unermüdlichem Einsatz von Michael Matzerath haben wir unsere neu erworbenen vier Wände in kurzer Zeit renoviert und bewohnbar gemacht.

Die Lagune von Alvor

Wanderwege führen über Holzstege

bis zur Lagune
Praia de Alvor

Praia do Tonel in Sagres – beliebter Surfspot

Praia da Salema

Praia de Alvor

Praia da Boca do Rio

Die Sandalgarve – Naturpark Rio Formosa

Am 10.01.2021 verlassen wir Portugal und fliegen zurück nach Deutschland, mit 1400 portugiesischen Radkilometern in meinen Beinen. Unser Freund und Wettermann Tilmann aus Krefeld holt uns am Flughafen Düsseldorf-Weeze (am Arsch der Welt), trotz später Stunde ab und Gudrun zaubert noch einen kleinen Nachtimbiss. Mit einem am Düsseldorfer Flughafen gemieteten Auto sammeln wir am nächsten Tag unsere vier Koffer, drei davon mit Ersatzteilen für die ALOMA, bei meiner Schwester Karin und ihrem Mann Uwe in Langenfeld ein. Bis zu unserem Flug nach Chile am 16.01., der immer noch bestätigt ist, wohnen wir bei unserem Freund Manni, der an Gastfreundschaft kaum zu überbieten ist, und seinem Hund Hawking in Stommeln. Für einen leckeren Apfelkuchen bei meiner Schwägerin Marion finden wir auch noch Zeit.

Nach vollgestopften 6 Tagen fahren wir auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen noch schnell in Langenfeld, unserer Wohnadresse vorbei, die Sachen deponieren, die in unseren Koffern keinen Platz mehr finden und zum Abschluss gibt es noch ein fettes Stück von dem genialen Käsekuchen der Konditorei Sticherling. Was für ein Abschluss.
Am Düsseldorfer Flughafen angekommen, werden unsere vier Koffer auf die lange Reise gebracht. Tilmann und Gudrun verabschieden uns mit Kaffee und selbstgebackenen Cockies von ihrer Tochter Lili. Es gibt ja nichts zu kaufen, alles dicht!

Der Flieger nach Madrid hat 1,5 Stunden Verspätung. Unmöglich den Anschlussflug nach Santiago zu bekommen. Nach 72 Stunden endet unsere Reise erfolgreich am 19.01.2021 in der Marina Estancilla auf unserer ALOMA.