24. – 25.03.2021 16°21’S 82°45’W, 23:07 UTC, 1579 sm, bis zum Ziel 2255 sm
Es ist den ganzen Tag bewölkt und alles grau in grau. Ein ereignisloser Tag. Der Wind hat zugelegt und bläst zwischenzeitlich mit bis zu 27 kn. Wir kommen gut voran. Die Schiffsbewegungen nerven.
Auf Anhieb fallen mir 20 Rezepte ein, die sich aus dem noch vorhandenen Proviant kreieren lassen. Wenn einem nichts mehr einfällt, Nudeln mit Tomatensauce geht immer. Der Pazifik zeigt uns, dass er nicht nur still kann. Der Wind nimmt kontinuierlich zu. Wir haben fast durchgängig 6 Bft, in Böen 7 Bft. Die Welle ist mit bis zu 3 m recht konfus und rollt die ALOMA hin und her, hin und her
! Im Boot bewegen wir uns breitbeinig schwankend, wie ein whiskybeseelter Cowboy. Der Wind soll vorerst noch bleiben. Gut so! Wir müssen Meilen machen. Spätestens ab den Galapagos Inseln verlässt uns der Südost-Passat und den Humboldtstrom, der bisher ein wenig mitschiebt, gibt es auch nicht mehr. Größere Gebiete mit Flaute und Gegenwind sind möglich.
Heute habe ich versucht einige spektakuläre Wellenbilder im Foto festzuhalten. Nicht so einfach. Walter hat die noch verbliebenen Zitronen aus unserem Obstnetz unter der Solarzelle gerettet. Mit der Zeit geschrumpft, haben es einige Früchtchen durch die Maschen des Netzes in den Pazifik geschafft. Ich bin froh heute nicht kochen zu müssen. Es ist noch Sauerkraut, Püree und Mettwurst von gestern übrig geblieben. Die kleinen Seevögel hat Walter anhand unseres Bestimmungsbuches „Seabirds“ als Galapagos Storm-Petrel identifiziert. Könnte passen. Seit der Admiral Shabalin, der Fischfabrik, hatten wir keine Schiffsbegegnungen mehr.
Siggi und Gerd, unseren ehemaligen Nachbarn, senden wir herzliche Glückwünsche zum Geburtstag per Kurzwelle über den Pazifik.
Die Schaukelbewegungen sind jetzt so heftig, dass ich Mühe habe den Laptop und mich sicher zu halten.