Vorgezogenes Weihnachtsessen

Port Albermarle/Falklandinseln 9757 sm von Stavoren/NL
22.12. – 24.12.2019

Die vergangenen zwei Tage haben wir bei viel Wind auf der ALOMA verbracht. Vorgestern hat es den ganzen Tag bis in die Nacht hinein mit 7 – 8 Bft geblasen. In Böen haben wir immer wieder 9 – 10 Bft gemessen. Soviel Wind war gar nicht angesagt. Durch den Nordwind hat sich eine unangenehme Welle in der Bucht aufgebaut. In den stürmischen Böen hatten wir immer ordentlich Schräglage. Schubladen mussten gesichert werden. Gestern gab es weniger Wind, aber immer noch so kräftig, dass wir auf einen Landgang verzichtet haben. Der Anker hat sich durch die immer wieder wechselnden Windrichtungen und das ständige Gezerre nicht mehr als zwei Meter verlegt. Der 35 kg Bügelanker hält wie Sau!

Wetterfenster für eine Weiterfahrt zu der Isla de los Estados öffnen sich nur sehr schwerfällig und wenn, dann nur für kurze Zeit. Lässt man sie ungenutzt wieder zuschlagen, kann es dauern, bis sich wieder ein neues Fenster öffnet. Wir starten heute Nachmittag! Wenn alles gut geht, sollten wir am 26.12. da sein!

Aus der geplanten Bergbesteigung wird nun nichts mehr. Schade, liegen wir doch direkt „Next door to Mount Alice“. In unserer Locus App ist ein roter Kreis um den Gipfel des 361 m hohen Berges eingezeichnet. Das hat uns verunsichert. Deshalb haben wir Tilmann gebeten, mal zu recherchieren, ob es sich eventuell um militärisches Sperrgebiet handelt. Er kann nicht nur Wetter, sondern auch recherchieren. Fazit seiner detaillierten und fantasievollen Ausführungen ist, dass aus den Wikipedia-Aufzeichnungen nicht eindeutig hervorgeht, ob eine Begehung zulässig ist. Wir hätten bei passendem Wetter den Nervenkitzel des Ungewissen herausgefordert. Tilmann, die Recherchearbeiten waren nicht umsonst. Deine Geschichte ist super. Eine Vorlage für die nächste James Bond Folge.

Das Schafsbein liegt in der kühlen Bilge. Sollte unser Weihnachtsessen werden. Da ich nicht weiß, wie sich die Überfahrt gestalten wird, haben wir gestern weihnachtlich gespeist. Die Keule zu groß für unseren Backofen und zu groß für unseren größten Topf, habe ich kurzerhand zu Gulasch verarbeitet und im Schnellkochtopf vorsichtshalber etwas länger gegart. Heraus kam ein wunderbar leckerer zarter Gulasch, der überhaupt nicht nach Schafsfleisch schmeckte. Dazu gab es Rotkohl aus unserem eingekochten Vorrat und Pellkartoffeln.

WIR WÜNSCHEN ALLEN DAHEIMBEBLIEBENEN UND ALLEN, DIE IRGENDWO UNTERWEGS SIND FRÖHLICHE UND ENTSPANNTE WEIHNACHTSTAGE AUS UNSERER WINDIGEN ANKERBUCHT, VOM SÜDLICHSTEN ZIPFEL DER WEST FALKLANDS!