Mindelo auf Santo Vicente/Kapverden 3513 sm von Stavoren/NL
11.02. – 23.02.2018
Das Klima auf den Kapverden ist das ganze Jahr über mild und trocken, die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter gering. Eine kurze Regenzeit, mit wenigen Regentagen gibt es zwischen August und Oktober. Die Kapverden werden daher auch „Die Inseln des ewigen Sommers“ genannt. Wir sind seit 5 Wochen auf der nördlichen Inselgruppe unterwegs und erleben eine ungewöhnliche Wetterlage. Es ist häufig stark bewölkt, der kalte Nordostpassat weht besonders kräftig und auf São Vicente/Mindelo kommen bei einer Woche Dauerregen Hollandgefühle auf. Abends sind lange Hose, Pullover und Fleecejacke angesagt. Dann dreht der Wind zwischendurch auch noch auf Südwest. Ein verrücktes Wetter. Noch zu erledigende Bootsarbeiten, ein Wanderausflug auf die Nachbarinsel Santo Antão und Brasilien müssen warten.
Thomas mit seiner SY Morgaine hat keine Lust mehr auf das ungemütliche nasse Wetter und macht sich am 11.2. auf den Weg nach Brasilien/Salvador da Bahia. Er hat wie wir ein inReach und so können wir über Iridium, dem weitreichendsten Satelliten-Netzwerk der Welt, per E-Mail und SMS-Nachrichten in Kontakt bleiben.
Andja und Geoff von der SY Alisea wollen auch so schnell wie möglich in die Wärme und machen sich eine Woche später auf in die Karibik. Obwohl Windy ab dem 23.2. endlich sonniges Wetter voraussagt, wollen Karin und Reinhard von der SY 2nd try 2 nicht mehr länger warten und machen auch die Leinen los für Salvador/Brasilien.
Endlich Sonne 🙂 . Wir freuen uns, dass wir noch hier sind und buchen von Freitag bis Montag eine Unterkunft auf Santo Antão. Vorher muss noch das Salondach mit rutschfester Farbe gestrichen werden. Das Zeitfenster ist eng. Schleifen, Epoxiätzprimer, Epoxiprimer, schleifen, Schadstellen mit Epoxispachtel ausbessern, schleifen, zwei Schichten Epoxiprimer, schleifen und zwei Schichten Interdeck-rutschfest aufbringen. Dazwischen die Trockenzeiten einhalten. Den frisch aufgebrachten Epoxispachtel schützen wir etwas zu hektisch mit einer Plane vor dem nicht angekündigten Regen, die sich dann nicht mehr rückstandslos entfernen lässt. Am kommenden Tag scheint die Sonne. Ideales Wetter um das Interdeck aufzurollen. Wenn da nicht der Wind wäre. Auch nicht angekündigt. Die Farbe fliegt horizontal von der Rolle. Unmöglich zu streichen. Gut, dass wir eine Plane haben. Diese spannen wir als Windschutz quer über das Boot und drehen dabei die Seite mit dem angetrockneten Epoxi Richtung Salondach. Keine so gute Idee. Einiges von dem abplatzenden Epoxi verteilt sich auf dem Salondach. Am kommenden Tag bringen wir die zweite Interdeckschicht bei sonnigem und windstillem Wetter auf. Alles wird gut 🙂 .
Nach dem erfolgreichen Anstrich spazieren wir zu dem schönen Stadtstrand von Mindelo „Praia da Laginha“ und trinken noch einen Sundowner im Restaurant Caravela.
Wir fahren am nächsten Tag mit der Nachmittagsfähre nach Santo Antão. Die Sonne scheint immer noch und nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir den Hafen von Porto Novo im Südosten der Insel. Hier ist auch unsere Unterkunft, die direkt am Meer liegen soll. Ein Taxi brauchen wir nicht, sind nur 500 m zu laufen. Walter gibt die in der Buchungsbestätigung von Booking.com angegebenen Koordinaten in das Navigationsprogramm vom Handy ein. Auch nach mehrmaligem Überprüfen der Eingaben bleibt es dabei. Hier gibt es nichts, was auch nur annähernd nach einer Pension aussieht. Zum Glück haben wir noch nichts bezahlt. Ein Taxifahrer kennt die Unterkunft, die nicht am Meer liegt, sondern auf einer kleinen Anhöhe inmitten von im Bau befindlichen Häusern und unbefestigten Wegen. Da wurde wohl ein wenig geschummelt 😉 . Zimmer und Frühstück sind für den geringen Preis in Ordnung und wir haben immerhin Blick aufs Meer und die umliegenden Berge. Für die kommenden zwei Tage ist eine Steilküstenwanderung und eine Wanderung auf den Cova Krater geplant.
In Porto Novo ist die Restaurantauswahl nicht groß. Wir gehen in das von tripadvisor empfohlene italienische Restaurant La Lampara und sind anfangs die einzigen Gäste. Doch bald füllt sich das Lokal, ausschließlich mit europäischen Gästen. Die meisten Einheimischen können es sich nicht leisten auswärts essen zu gehen. Bei den hier schon fast europäischen Preisen schon gar nicht. Die Speisekarte ist nicht groß, das Essen ist gut. Der Inhaber, ein echter Italiener, hat das Lokal seit 15 Jahren. Sieht nach Goldgrube aus 😉 .