Baiona – Nazaré – 162 sm – 29 h

Wieder ist es ein Sonntag, diesmal schon der 4. Advent, an dem wir um 8:30 h zum nächsten Ziel aufbrechen. Was die Sonne angeht macht der Tag seinem Namen alle Ehre. Nur die vorhergesagten 3 Bft aus NO scheinen im bergigen Hinterland hängengeblieben zu sein und so wird Mr. Yanmar nach der langen Ruhepause in Baiona erneut zum Leben erweckt. Rappelt auch direkt munter drauf los und das sonore Geräusch des mit 2000 1/min laufenden Motors begleitet uns die nächsten Stunden. Nach kurzer Zeit erreichen wir portugisische Gewässer und wechseln die spanische gegen die portugisische Gastlandflagge aus. Der Vorgang wird von BaTi kritisch überwacht.

Die portugisische Küste ist bekannt für die zahlreichen, oft mehrere Seemeilen vor der Küste liegenden, Lobsterkörbe. Während wir in Spanien immer nur Bojen mit einem senkrecht nach unten laufendem Tau gesehen haben, ist hier häufig eine zweite Boje mit einem mehr oder weniger waagerecht verlaufendem Tau angebunden. Also der perfekte Schraubenfänger und keine angenehme Vorstellung bei 13 ° C ins Wasser springen zu müssen, um Welle und Schraube vom Tau zu befreien. Und dann passierts!

Bei aufkommendem Wind bereiten wir uns gerade auf segeln vor, als die Skipperin schreit „Vorsicht Boje“. Wir können gerade noch auf neutral schalten, da laufen wir auch schon über die Doppelboje. Die Hauptboje verschwindet unterm Boot und wir hängen fest. Nach einigen bangen Minuten erscheint die Boje an der Steuerbordseite und kurz darauf sind wir wieder frei. Da kommt die Skipperin heute nochmal an einem Tauchgang im kalten Atlantik vorbei 😉 .

Jetzt wird aber schnell die Genua 1 ausgerollt und der Motor gestoppt. Der Wind hält aber nur eine gute halbe Stunde durch und wieder wird der Motor gestartet. Das scheint die zahlreichen Delfinschulen überhaupt nicht zu stören. Sie stürzen sich von allen Seiten förmlich auf die Aloma, um uns zu begleiten. Immer wieder löst unser Flachwasseralarm (ist auf 2 m eingestellt) aus, da die Delfine anscheinend besonders gerne zwischen unseren Twinkielen schwimmen. Die Bordfrau (Lustiges zur Bordfrau 🙂 🙂 🙂  http://www.beluga-on-tour.de/html/wir-uns/Frau-Bord.htm) bewaffnet sich mit ihrer Kamera und begibt sich zwecks Fotoshooting aufs Vordeck. Dort harrt sie dann bis zum Sonnenuntergang aus. Manchmal haben kein Wind und keine Welle auch was positives.

Erst mit der einsetzenden Dunkelheit verlassen uns die Delfine. Dafür kommt jetzt mit NO 3-4 Bft segelbarer Wind auf. Rollen daher die Genua 1 aus und mit 5-7 kn geht es durch die angebrochene Nacht. Um den gemeinen Bojen zu entgehen, bleiben wir in der Nacht jenseits der 100 m Tiefenlinie und damit teilweise mehr als 15 sm vor der Küste. Leider muss der Skipper während seiner ersten Nachtwache wegen Windmangel gegen 22:30 h wieder den Motor anwerfen. Motoren, nur unterbrochen durch eine zweistündige Segelphase, bis um 8:00 h am nächsten Morgen. Dann können wir wieder die Genua 1 ausrollen und setzen später auch noch das Großsegel. Die letzten Seemeilen vor Nazaré heißt es dann wieder Zickzack-Segeln durch eine unglaubliche Anzahl von Fischerbojen bis kurz vor die Hafeneinfahrt. Die sind gegen das Sonnenlicht teilweise nur sehr schwer auszumachen. Kurz nach 13:00 h machen wir längsseits an einem Kopfsteiger fest. Für uns der einzige passende freie Liegeplatz in der kleinen Marina Nazaré.